Frankfurt Der weltweit größte Einzelhändler für Videospiele und Konsolen, Gamestop, hat Anleger mit einem als zu zaghaft empfundenen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr enttäuscht. Trotz eines besser als erwartet gelaufenen ersten Quartals ließ der US-Konzern seine Prognosen unverändert. Die Aktien brachen daraufhin am Freitag vorbörslich an der Wall Street um mehr als acht Prozent ein.
Gamestop begründete seine Vorsicht mit möglichen Lieferproblemen bei der neuen Spielekonsole Switch von Nintendo. Das seit März verfügbare Gerät ist bei Kunden der Renner – Nintendo selbst erwartet damit seinen Jahresgewinn mehr als verdoppeln zu können. „Aber bislang reichen die gelieferten Geräte nicht mal ansatzweise an die Nachfrage heran“, betonte Gamestop-Finanzchef Robert Lloyd. „Ohne Einsicht, inwieweit das Produkt lieferbar ist, ist es schwer unsere Prognosen anzuheben.“ Auch Verzögerungen bei dem von den Fans heiß ersehnten Spiel „Red Dead Redemption 2“ hätten einen optimistischeren Ausblick verhindert.
Gamestop rechnet nach wie vor mit einem Jahresgewinn von 3,10 bis 3,40 Dollar je Aktie. Im abgelaufenen Quartal übertraf das Unternehmen mit einem um 3,8 Prozent gestiegenen Nettoumsatz von 2,05 Milliarden Dollar (1,7 Milliarden Euro) die Analystenerwartungen.