Gefahr für Lieferketten China macht riesigen Hafen dicht – nach einem Corona-Fall

Der Mitarbeiter, der im Hafen von Meidong positiv auf Covid-19 getestet worden war, hatte im Januar und März dieses Jahres zwei Corona-Impfungen des chinesischen Vakzin-Herstellers Sinovac erhalten. Quelle: REUTERS

Der Ningbo Maidong Terminal hat seinen Betrieb eingestellt. Der Grund ist die Infektion eines Hafenmitarbeiters. Betroffen von der Schließung sind Firmen weltweit.

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Der Ningbo Maidong Terminal im Osten Chinas hat das Beladen und Löschen von Fracht am Mittwoch eingestellt. Damit ist erneut ein Containerhafen in China von der Corona-Infektion eines Mitarbeiters und einer daraus folgenden Schließung betroffen. „Es wurden sofort alle Operationen gestoppt und das Hafengebiet geschlossen, nachdem der Covid-19-Test des Personals positiv ausgefallen war“, sagte der stellvertretende Generaldirektor des Hafenbetreibers Ningbo Zhoushan Port, Jiang Yipeng. Das lässt die Sorge vor einer Störung der ohnehin angespannten globalen Lieferketten wachsen.

Ningbo Zhoushan ist Chinas zweitgrößter Containerhafen nach Shanghai und entstand vor Jahren durch die Fusion der Häfen von Ningbo und Zhoushan. Dort wurden in den ersten sieben Monaten dieses Jahres 18,68 Millionen Zwanzig-Fuß-Standardcontainer (TEU) umgeschlagen, ein Plus von 17,1 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Mittlerweile warten 28 Containerschiffe vor dem Hafen von Ningbo Zhoushan. Für Meidong, wo etwa Container für die Linien China-Europa und China-Naher Osten umgeschlagen werden, gab der Hafen keine gesonderten Daten bekannt.

Der Mitarbeiter, der im Hafen von Meidong positiv auf Covid-19 getestet worden war, hatte im Januar und März dieses Jahres zwei Corona-Impfungen des chinesischen Vakzin-Herstellers Sinovac erhalten, wie ein Beamter der Stadtverwaltung von Ningbo sagte. Erste Untersuchungen deutet darauf hin, dass es sich um eine asymptomatische Infektion handelt.

Die Corona-bedingte zeitweise Schließung des chinesischen Handelshafens Yantian im Mai und Juni hat der deutschen Wirtschaft zufolge gravierendere Folgen für globalen Lieferketten und Warenströme als zuvor die Schiffshavarie im Suezkanal.

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Vor allem für die Technik- und Elektronikbranche stellten die zwischenzeitlich bei der Container-Verladung eingetreten Verzögerungen ein Problem dar, wie der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) bei einer Mitgliederbefagung herausfand. Die Störung der Lieferketten ist ein ernstes Problem für die Handelsnation Deutschland. Fast 64 Prozent der Industriebetriebe klagten in der Juli-Umfrage des Ifo-Instituts über Engpässe bei Vorprodukten wie Chips.

Mehr zum Thema: Mittelständler wie der Schutzkleidungs-Hersteller Franz Mensch kämpfen mit dem Chaos in der Schifffahrt: Die Containerfrachter sind verspätet und ausgebucht.

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