




„Wir sind die Nummer eins, das schließt Deutschland mit ein. Wir wachsen in allen großen Märkten“, sagte Nikes Markenchef Trevor Edwards im Interview mit der WirtschaftsWoche. „Bei der WM rüsten wir zehn Nationalteams mit Trikots aus, mehr als jede andere Marke“, so Edwards. „Das verschafft uns einen großen Vorteil, denn als Hersteller gewinnt man bei der WM bereits, bevor das erste Spiel angepfiffen wird. Je mehr Hoffnung die Fans auf den Titel haben, um so mehr Trikots kaufen sie.“
Allerdings macht der US-Konzern eine ganz eigene Rechnung auf, um als Marktführer zu gelten. „Unterschiedliche Marken zählen in ihren Sportarten unterschiedliche Produkte zum Umsatz, das macht Vergleiche schwierig. Wir beziehen uns auf die Zahl der verkauften Fußballschuhe, das ist eine klare Größe. Und da sehen wir uns als Marktführer.“ Adidas sieht sich jedoch beim Umsatz mit sämtlichen Fußballartikeln im Vorteil. Das Unternehmen will in diesem Jahr im Fußballgeschäft dank der WM in Brasilien mehr als zwei Milliarden Euro umsetzen, Nike meldet vor Beginn der WM einen Fußballumsatz für das Geschäftsjahr 2013 (zum 31.Mai) von umgerechnet 1,4 Milliarden Euro.
Bedeckt hielt sich Edwards zu Gerüchten, wonach Nike die Produktion seines Fitness-Messgerätes Fuelband beenden wolle. „Wir werden weiterhin Fuelbands verkaufen und unterstützen“, sagte Edwards der WirtschaftsWoche. Man verfüge noch über ausreichend Fuelbands und werde sie weiter verkaufen und unterstützen. Dies schließt nicht aus, dass Nike die Produktion des Fitness-Messgerätes beendet. Edwards betonte, Nike werde verstärkt mit Partnern kooperieren, um die Verbreitung der Software schneller steigern zu können. „Heute nutzen 28 Millionen Kunden weltweit Nike+, um ihre Aktivitäten zu messen und im Netz zu teilen. Wir wollen die Zahl auf mehr als 100 Millionen steigern“, kündigte Edwards an. „Als wir Fuel erfanden, ging es primär darum, Menschen zu motivieren, sich zu bewegen, nicht um die Herstellung eines Armbands. Deshalb wollen wir stärker mit Partnern arbeiten, um die Verbreitung von Fuel schneller zu steigern.“ Dabei nennt Edwards den langjährigen Partner Apple.