Gewerkschaft Lokführer dringen auf Bahn-Tarifangebot

Die Gewerkschaft GDL fordert ein konkretes Angebot der Bahn über Zulagen, Zuschläge und Arbeitszeiten. Der Konzern nennt den Zeitpunkt verfrüht.

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DB: Lokführerdringen auf Tarifangebot für Zulagen Quelle: dpa

Berlin In den Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn dringt die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) auf ein erstes Angebot des Arbeitgebers. Dieses müsse noch nicht umfassend sein, sagte der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky am Freitag in Berlin zum Auftakt der zweiten Verhandlungsrunde. Bei Zulagen, Zuschlägen und dem Thema Arbeitszeit erwarte er aber Konkreteres.

Die GDL fordert für die rund 36.000 Beschäftigten des Zugpersonals 7,5 Prozent mehr Geld bei zwei Jahren Vertragslaufzeit. Außerdem hat sie einen Katalog mit rund 40 Einzelforderungen vorgelegt. Dazu gehört eine Erhöhung der Zulagen für Nacht-, Sonn- und Feiertagsarbeit um rund zwei Prozent. Es müsse Schluss sein mit Kurzpausen, einer Verkürzung der Ruhezeit auf weniger als zehn Stunden, mit Pausen auf dem Zug und „unbegrenzten auswärtigen Übernachtungen“.

Nach Worten Weselskys versucht die Bahn in ihren Betrieben, tarifliche Regelungen zu den Ruhezeiten zu umgehen. „Deswegen werden wir hier eine härtere Gangart anlegen.“ Die Tarifnorm werde aufgeweicht, „das lassen wir uns nicht gefallen“, betonte Weselsky. Insgesamt bleibe er aber optimistisch, dass ein Tarifabschluss bis zum Jahresende gelingen könne. In der bereits vereinbarten dritten Runde am 19. und 20. November werde man mehr Zeit haben, um Kompromisse zu finden.

Bahn-Personalvorstand Martin Seiler stellte fest, es sei „vielleicht noch ein bisschen früh, um heute ein konkretes Angebot vorzulegen“. Man werde sich mit den rund 40 Forderungen weiterhin sachlich beschäftigen „und wir hoffen auch, dass wir in den Gesprächen gut vorankommen. Wir haben noch ein gehöriges Stück Arbeit vor uns.“

Die Bahn verhandelt parallel, aber in separaten Runden, auch mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) für insgesamt rund 160.000 Beschäftigte. „Am Ende kommt es auf ein Gesamtpaket an, wo wir versuchen werden, für inhaltsgleiche Themen, für gleiche Berufsgruppen auch zu vergleichbaren Ergebnissen zu kommen“, sagte Seiler.

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