Gewerkschaft Verdi fordert mehr Lohn für Bodendienste an Flughäfen

Um auf Probleme des Bodenverkehrspersonals aufmerksam zu machen, plant Verdi am Dienstag eine symbolische Aktion. Beeinträchtigungen soll es nicht geben.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Verdi fordert einen Branchentarifvertrag, der Löhne und Qualifikationen für das Bodenverkehrspersonal regelt. Quelle: dpa

Frankfurt, Berlin Verdi macht mit Protesten an den größten deutschen Flughäfen Druck für bessere Arbeitsbedingungen der Bodendienste. An den Airports in Frankfurt, Berlin, Hannover, Köln, Düsseldorf, München und Stuttgart gebe es an diesem Dienstag symbolische Aktionen gegen prekäre Beschäftigung, teilte die Gewerkschaft am Montag in Berlin mit. Flugausfälle oder Verspätungen seien aber nicht zu erwarten.

Gemeinsam mit Flughäfen aus zwölf Ländern, die für fast 38 Prozent des weltweiten Luftreiseverkehrs stehen, fordert die Gewerkschaft die Luftverkehrsbranche auf, mehr Personal zu beschäftigen, die Löhne zu erhöhen und Beschäftigte besser zu qualifizieren. Sowohl die Anbieter von Bodendiensten wie der Gepäckabfertigung als auch die Airlines seien in der Pflicht, sagte Verdi-Bundesvorstand Christine Behle.

Seitdem die EU den Markt geöffnet habe, konkurrierten die Anbieter von Bodenverkehrsdiensten um Verträge mit den Airlines. Dadurch habe ein „erbarmungsloser Absenkungswettbewerb“ um die niedrigsten Lohnkosten und den knappsten Personaleinsatz begonnen, beklagt Verdi. Beschäftigte in ausgegliederten Tochterfirmen der Flughäfen oder bei privaten Anbietern bekämen bis zu 30 Prozent weniger Lohn.

Verdi fordert einen Branchentarifvertrag, der neben Löhnen auch Qualifikationen wie Sprachkenntnisse regelt. Den „Knochenjob“ bei den Bodendiensten wolle kaum jemand machen, sagte eine Sprecherin. Daher würde Personal aus Süd- und Osteuropa angeworben, das aber teils schlecht Deutsch spreche. Dadurch steige das Risiko von Unfällen.

An Deutschlands größtem Flughafen Frankfurt nehmen laut Verdi 50 bis 100 Beschäftigte an den Aktionen teil. Betriebsräte und Gewerkschaftler wollen zudem die Politik informieren.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%