
Berlin Die Gewerkschaft Verdi nutzt im seit Jahren schwelenden Tarifstreit bei Amazon den traditionellen Schnäppchentag (Prime-Day), um Druck auf den Online-Versandhändler zu machen. Verdi rief die Beschäftigten für mindestens zwei Tage in sieben Logistik-Zentren zum Streik auf. Die Ausstände sollen in der Nacht von Sonntag (14. Juli) auf Montag (15. Juli) beginnen. Gestreikt werde an den Amazon-Standorten in Werne, Rheinberg, Leipzig, Graben, Koblenz sowie an den zwei Standorten in Bad Hersfeld.
Der Tarifkonflikt bei Amazon dauert hierzulande bereits seit 2013 an. Verdi fordert für die Mitarbeiter in den deutschen Amazon-Versandzentren tarifliche Regelungen, wie sie im Einzel- und Versandhandel üblich sind. Amazon nimmt indes Vereinbarungen der Logistikbranche als Maßstab, in der weniger bezahlt wird. Der US-Konzern betont immer wieder, das Unternehmen sei auch ohne Tarifvertrag ein „verantwortungsvoller Arbeitgeber“.
Mehr: Der Onlineriese wächst rasant und sucht deshalb zusätzliche Mitarbeiter. Den Vorwurf, die Arbeitsbedingungen seien schlecht, weist der Deutschlandchef zurück.