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Große Zukunftschancen Miteigner will Dauer-Streit um Media-Saturn beenden

Im Machtkampf um die Metro-Tochter Media-Saturn dringt Minderheitseigner Erich Kellerhals auf eine rasche Einigung der Konfliktparteien. Vorschläge lägen mittlerweile auch vor.

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Seit Jahren tobt um die Ausrichtung von Media Markt und Saturn ein Machtkampf zwischen Handelskonzern Metro und dem Minderheitseigner Kellerhals. Quelle: dpa

"Die erarbeiteten Lösungen bieten für alle Aktionäre Vorteile und große Zukunftschancen," erklärte Kellerhals auf seiner Internet-Seite. Es sei "höchste Zeit zum Handeln". Dauere die Fehde hingegen weiter an, werde Media-Saturn "jegliche Zukunft verbaut".

Ein Metro-Sprecher unterstrich, der Konzern stehe "verschiedenen Lösungsmöglichkeiten offen gegenüber", Vorrang habe die Neuausrichtung von Media-Saturn. Von Kellerhals und Metro beauftragte Banken hatten Optionen für die Zukunft der Kette ausgearbeitet - Branchenkreisen zufolge beinhalten diese auch einen Börsengang, eine Abspaltung (Spin-Off) oder einen Verkauf.

Kellerhals bekräftigte, er sei bereit, die Media-Saturn-Anteile der Metro zurückzukaufen - "oder eine andere Lösung zu finden, um das Unternehmen in eine ruhigere und erfolgreichere Zukunft zu führen". Angebote müssten aber in persönlichen Gesprächen erörtert werden - "und nicht über die Presse", wie dies Metro-Chef Olaf Koch tue.

Ein Angebot der Metro liege ihm bislang nicht vor, schrieb Kellerhals weiter. Er richtete seinen Appell ausdrücklich an alle Anteilseigner der Metro - unter diesen befindet sich auch die Duisburger Familienholding Haniel. Aus den Reihen des Großaktionärs war bereits Unmut über den Dauerstreit laut geworden.

Minderheitseigner Kellerhals und Metro liefern sich seit Jahren einen erbitterten Machtkampf um das Sagen bei Media-Saturn. Gegenseitige Vorwürfe sind dabei ebenso an der Tagesordnung wie juristische Auseinandersetzungen. Kellerhals, einer der Gründer der Elektrohandelskette, hält zwar nur knapp 22 Prozent an Media-Saturn, hat aber umfassende Veto-Rechte.

Metro sind diese ein Dorn im Auge - der Konzern versucht, sie auszuhebeln. Beide Seiten hatten Banken eingeschaltet, um Optionen für die Zukunft der Handelskette auszuloten. Metro greift dabei auf die Deutsche Bank zurück, Kellerhals setzt Branchenkreisen zufolge auf Morgan Stanley.

Vorschläge der Institute lägen "nun den Entscheidungsträgern mit allen alternativen Möglichkeiten vor", schrieb Kellerhals weiter. "Eigennützige Motive und Befindlichkeiten" müssten zurückgestellt werden. "Es ist hinreichend bekannt, dass wir bereits mehrfach auf den Minderheitseigner zugegangen sind mit der Absicht, das Verhältnis zu befrieden", unterstrich der Metro-Sprecher.

Diese Versuche seien aber "leider erfolglos" geblieben. "Oberste Priorität" habe für Metro weiter die Neuausrichtung Media-Saturns. Der Konzern habe "bereits gute Fortschritte gemacht, wie man auch in den jüngst veröffentlichten Zahlen sehen kann".

Die Kette hatte im vergangenen Quartal ihren Umsatz steigern können. Der Metro-Aktie notierte am Nachmittag mit einem Plus von über drei Prozent bei 25 Euro.

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