Der neue Metro-Vorstandschef Steffen Greubel will den Düsseldorfer Großhandelskonzern stärker auf den Vertrieb ausrichten. „Den Bereich werden wir in den nächsten Jahren auch personell massiv ausbauen“, kündigte Greubel im Gespräch mit der WirtschaftsWoche an. „Wir müssen rausgehen und die Leute überzeugen und am besten jedes einzelne Restaurant für uns gewinnen“, sagte Greubel dem Magazin. „Dafür brauchen wir mehr Power im Vertrieb, sowohl draußen vor Ort bei den Kunden als auch im Innendienst.“ Weltweit arbeiten bei Metro derzeit rund 6500 Beschäftigte in dem Bereich.
Auch sonst werde es „Veränderungen geben“, kündigte Greubel gegenüber der WirtschaftsWoche an. Dabei stehe „nicht das eine große Projekt im Vordergrund, sondern die vielen Themen im täglichen Geschäft“. So will Greubel „den Umsatzanteil der Metro-Eigenmarken am Sortiment steigern“ und „Kunden aus der Gastronomie mehr Convenience-Produkte anbieten“. Geplant sei zudem der Ausbau des Liefergeschäfts – „und klar: auch das digitale Angebot wird hochgefahren“, so Greubel. „Wir werden den Digitalisierungsgrad des Unternehmens in den kommenden Jahren deutlich ausbauen, um die Kundenbindung zu steigern“, sagte Greubel. „Das ist ein echter Wachstumstreiber für Metro.“
Der Manager hatte im Mai die Nachfolge von Olaf Koch an der Spitze des Konzerns angetreten. Koch hatte das Unternehmen auf den Großhandel konzentriert und Töchter wie die Supermarktkette Real und die Warenhäuser von Galeria Kaufhof verkauft. Der Elektronikhändler MediaMarkt-Saturn wurde abgespalten. „Mit dem Konzernumbau hat das Unternehmen die letzten Jahre die Basis dafür geschaffen, dass wir unsere Vorteile als Großhändler jetzt ausspielen können“, sagte Greubel. Eckpfeiler zur künftigen Strategie wolle er bei einer Führungskräftetagung im November und dann „in Gänze auf dem Kapitalmarkttag Anfang kommenden Jahres vorstellen“, so Greubel. „Das Konzept steht.“
Metro hatte im Geschäftsjahr 2020/21 angesichts der Einschränkungen für Gastronomie und Tourismus zur Eindämmung der Coronakrise einen Umsatzrückgang auf 24,8 Milliarden Euro von 25,6 Milliarden Euro verbucht.
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