
Vor knapp einem Jahr hatte das Engagement von Darren und Kenneth Ehlert bei Halloren in Halle klammheimlich begonnen. Mittlerweile halten die Brüder über ihr in Luxemburg eingetragenes Beteiligungs-Vehikel Charlie Investors rund 26 Prozent der Anteile am traditionsreichen ostdeutschen Schokoladenhersteller.
In einer Kapitalerhöhungsrunde nach der anderen, bei der die Altaktionäre stets vom Bezugsrecht ausgeschlossen waren, holte sich das Brüderpaar seitdem mehr als ein Viertel der Anteile – und überholte damit sogar den alten Großaktionär Paul Morzynski, einem Wirtschaftsprüfer aus Hannover, der Halloren nach der Wende gekauft und neu aufgebaut hatte.
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Mitte Juni wurde Charlie-Mann Darren Ehlert bei der Hauptversammlung in den Aufsichtsrat gewählt. Nach einer hitzigen Debatte mit den Aktionären konnte dabei um Haaresbreite ein Antrag auf Sonderprüfung abgewendet werden. Stattdessen untersucht nun die Bafin mögliche Marktmanipulationen im Zusammenhang mit Aktiengeschäften. Darren Ehlert leitet den Immobilienentwickler In-West in Westfalen und arbeitete zuvor unter anderem bei der Pleitebank Lehman Brothers.
Seine Berührungspunkte mit dem ostdeutschen Schokoladenhersteller und seine Expertise in der Schoko-Branche? Eine Mitarbeiterin aus seinem Immobilienbüro Büro in Halle habe zu den Weihnachtsfeiern immer Halloren-Kugeln mitgebracht. Angeblich verfügen Darren und sein Bruder Kenneth über beste Kontakte zum US-Einzelhandel. Ein Nachweis dafür konnte bis heute nicht erbracht werden.
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Und auch im Zahlenwerk für das erste Halbjahr 2015 schlagen sich die Aktivitäten der US-Boys noch nicht nieder. Die im Entry Standard notierte Halloren Schokoladenfabrik meldet einen Rückgang beim Umsatz von 46 auf 41 Millionen Euro. Während die Erlöse schmolzen, erhöhten sich die Verluste: Vor Zinsen und Steuern verdoppelte sich der Verlust auf 4,3 Millionen Euro.
Als Gründe nannte das Unternehmen den „konsequenten Verzicht auf Umsätze mit margenschwachen Produkten“ . „Wenngleich die Umsatzentwicklung im ersten Halbjahr unsere Erwartung noch nicht erfüllen konnte, sind wir vom Potenzial unserer Schokoladenspezialitäten und unserer sehr guten Positionierung im nationalen und internationalen Handel überzeugt“, kommentierte Halloren-Chef Klaus Lelle.
Das mag man glauben oder nicht. Fakt ist: In den vergangenen Monaten hat Halloren aufgrund seiner Geheimniskrämerei um Charlie Investor, durch missverständliche Mitteilungen an die Aktionäre und allzu vollmundige Prognosen seines Vorstandschefs einiges an Glaubwürdigkeit verloren.