
Die Kosten, die auf die Ladenbetreiber zukämen, seien „deutlich zu niedrig veranschlagt“, beklagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth in einem Brief an die Mitglieder des Bundestags-Umweltausschusses. Rund 125.000 Unternehmen sind betroffen und müssten nach Rechnung des Ministeriums zum Start 5,6 Millionen Euro investieren und dann jährlich 700.000 Euro. Altmaier will Dorfläden wie Discounter verpflichten, am Regal Hinweise anzubringen, welche Packungen Einweg und welche Mehrweg sind. Ziel ist es, den Anteil an Mehrwegflaschen wieder zu erhöhen. Der sank seit 2004 von 70 auf rund 50 Prozent heute – trotz Dosen- und Einwegpfand.
Die Vorgabe schränke „das freie Unternehmertum der zumeist selbstständigen Einzelhändler ein“, kritisierte Genth. Darüber hinaus sieht der Handelsverband das Pfandsystem insgesamt als überholt an. Es stimme nicht mehr, dass Mehrwegflaschen immer besser für die Umwelt seien als Einweggebinde, heißt es in dem Brief an den Umweltausschuss. Fortschritte beim Recycling, natürliche Rohstoffe bei Einweg sowie steigender Aufwand durch lange Wege und immer speziellere Mehrwegflaschen „stellen die früheren Bewertungen zur Umweltfreundlichkeit von Gebinden infrage“, so HDE-Chef Genth.