Henkel Van Bylen hebt Gewinnprognose an

Der Konsumgüterkonzern Henkel kann auch im zweiten Quartal auf ein starkes Geschäft mit Wasch- und Reinigungsmitteln bauen. Unter dem Strich verdiente Henkel 7,7 Prozent mehr als im Vorjahr.

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Hans Van Bylen Quelle: dpa

Der neue Henkel -Chef Hans Van Bylen hat nach höheren Erträgen im zweiten Quartal die Gewinnprognose 2016 leicht angehoben. "Für die bereinigte Ebit-Marge rechnen wir nun mit einer Steigerung auf über 16,5 Prozent", erklärte der Belgier am Donnerstag. Zuvor war der Konzern von "etwa 16,5 Prozent" ausgegangen. Henkel verdiente im Quartal mehr als von Analysten erwartet. Doch beim Umsatz mussten die Düsseldorfer Federn lassen - vor allem schwächere Währungen aus Wachstumsregionen machten dem Konzern zu schaffen. "Die ungünstigen Wechselkursentwicklungen werden uns auch künftig begleiten."

Die Erlöse sanken im Quartal um 0,9 Prozent auf 4,65 Milliarden Euro, wie der Hersteller von Pritt und Persil mitteilte. Auch Konkurrent Beiersdorf hatte ein Minus ausgewiesen.

Bereinigt um Wechselkurseffekte und Zukäufe stand bei Henkel ein Plus von 3,2 Prozent in den Büchern. Der bereinigte operative Ertrag (Ebit) legte um 6,6 Prozent auf 819 Millionen Euro zu, die bereinigte Umsatzrendite stieg auf 17,6 Prozent. Analysten hatten einen Umsatz von 4,67 Milliarden Euro und ein bereinigtes Ebit von 786 Millionen Euro erwartet.

Van Bylens Vorgänger Kasper Rorsted hatte Henkel auf Profit getrimmt, im zweiten Quartal verbuchte der Konzern nun einen neuen Rekord bei der bereinigten Umsatzrendite. Vor allem die Waschmittelsparte rund um Persil konnte die Gewinne in die Höhe schrauben - hier legte der operative Ertrag um 8,4 Prozent zu.

Diese Sparte will Henkel stärken: Die Rheinländer hatten im Juni die Übernahme des US-Waschmittelhersteller Sun Products angekündigt. Rund 3,6 Milliarden Dollar legen das Unternehmen dafür auf den Tisch. Mit dem Zukauf rücke Henkel zur Nummer zwei auf dem nordamerikanischen Waschmittel-Markt auf, bekräftigte Van Bylen. Der Konzern hatte diesen schon verstärkt ins Visier genommen und Persil in den USA und Kanada eingeführt.

Mit dem Zukauf verschieben sich die Gewichte innerhalb der Henkel-Sparten. Machten Waschmittel in der Vergangenheit knapp 30 Prozent der Umsätze aus, dürften es nach der Akquisition rund 33 Prozent sein. Henkel vermindert damit seine Abhängigkeit vom konjunkturabhängigen Klebstoff-Geschäft, das rund die Hälfte der Erlöse bringt. Im zweiten Quartal wies die Klebstoff-Sparte einen Umsatzrückgang aus, in Asien lagen die Erlöse vor allem wegen des abgeschwächten Wirtschaftswachstums in China unter denen des Vorjahres.

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