
New York Der kanadische Einzelhändler Hudson's Bay verhandelt mit der US-Kaufhauskette Macy's über eine Übernahme. Das berichtet das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Die Gespräche seien allerdings noch in einem frühen Stadium. Zudem seien andere Optionen für eine Kooperation denkbar, etwa eine Übernahme der Macy's-Immobilien.
Hudson's Bay hatte in den vergangenen Jahren durch zahlreiche Übernahmen Schlagzeilen gemacht. So gehört etwa die US-Modekette Saks Fifth Avenue zum Konzern. 2015 kauften die Kanadier die deutsche Warenhauskette Kaufhof vom Metro-Konzern. An der Börse ist Hudson's Bay allerdings laut „WSJ“ nur 1,8 Milliarden Dollar wert, Macy's dagegen 9,9 Milliarden. HBC müsste sich also für eine Komplettübernahme hoch verschulden.
Macy's hatte Anfang Januar nach einem schwachen Weihnachtsgeschäft angekündigt, mehr als 10.000 Stellen zu streichen. Zudem kürzte das Management die Gewinnprognose für das laufende Jahr. Der Stellenabbau ist Teil eines Sparprogramms, das die Schließung von 100 der zuletzt 730 Filialen, Verkäufe von Immobilien in Konzernbesitz und Umstrukturierungen von Geschäftsbereichen umfasst.
Die US-Shopping-Ikone Macy's, gegründet 1858, ist nicht zuletzt für ihre New Yorker Flaggschiff-Filiale am Herald Square weltberühmt. Doch das Unternehmen leidet wie der gesamte klassische Einzelhandel unter verschärfter Konkurrenz durch Online-Rivalen wie Amazon. Der Konzern, zu dem auch die Luxuskette Bloomingdale's gehört, versucht schon länger, mit Stellenabbau und Filialschließungen dagegenzuhalten. Im Laufe dieses Jahres soll zudem der langjährige Vorstandschef Terry Lundgren seinen Posten abgeben.