Insolvente Airline Air Berlin erhielt Staatskredit ohne fertiges Gutachten

Die Bundesregierung hat der insolventen Air Berlin einen Überbrückungskredit gewährt – einem Bericht zufolge allerdings ohne fertiges Gutachten.

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Mit dem Überbrückungskredit sollte die insolvente Airline aufrechterhalten werden. Quelle: Reuters

Düsseldorf Die insolvente Air Berlin soll den im Sommer erhaltenen Überbrückungskredit der Bundesregierung ohne fertiges Gutachten erhalten haben. Das gehe aus einer kleinen Anfrage der FDP hervor, wie der „Spiegel“ berichtet. Das Wirtschaftsprüfungsunternehmen PriceWaterhouseCoopers (PwC) habe am 17.August 2017 die „finale gutachterliche Vorlage zur Übernahme einer Bundesgarantie“ übermittelt. Die Bundesregierung hatte aber bereits drei Tage zuvor die Entscheidung für den 150 Millionen Euro schweren Kredit getroffen.

Ziel des vom Bund verbürgten Kredits der Staatsbank KfW war es, den Flugverkehr bei Air Berlin nach dessen Insolvenz aufrecht und die Airline damit verkaufs- und flugfähig zu erhalten.

Air Berlin hatte im August Insolvenz angemeldet, nachdem Etihad weitere Finanzspritzen ausgeschlossen hatte. Noch im April jedoch hatte der Großaktionär der angeschlagenen Airline in einem „Letter of Support“ weitere Unterstützung für mindestens 18 Monate zugesagt.

Seit 2012 hielt die nationale Airline der Vereinigten Arabischen Emirate 29,2 Prozent an Air Berlin. Sie versorgte die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft immer wieder mit frischem Geld und sicherte sich über die Beteiligung Zugang zum deutschen Markt.

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