Insolvente Ferienfluglinie Lauda bietet erneut für Niki

Der ehemalige Formel 1-Fahrer wird ein Angebot für die insolvente Ferienfluglinie Niki abgeben. Quelle: dpa

Das Werben um die Ferienfluglinie Niki geht in die nächste Runde: Der Luftfahrtunternehmer Niki Lauda prüft eine Erhöhung seines Angebots für die insolvente Ferienfluglinie. Am 22. Januar wird die Entscheidung fallen.

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Der Luftfahrtunternehmer Niki Lauda unternimmt einen neuen Versuch, seine frühere Ferienfluglinie Niki zurückzukaufen. „Ich werde selbstverständlich ein Angebot bis zum 19. Januar für Niki abgeben. Dieses Angebot mache ich wie beim letzten Mal allein“, sagte Niki Lauda dem Handelsblatt (Montagsausgabe) in Wien. Womöglich greift der 68-jährige Unternehmer tiefer in die Tasche. „Ob ich mein Angebot erhöhen werde, kann ich noch nicht sagen, da ich erst einmal sämtliche Unterlagen überprüfen muss“, sagte Lauda, der die heute insolvente Fluglinie Niki im Jahr 2003 gegründet hatte.

Der dreifache Formel 1-Weltmeister begrüßt die Verlagerung des Insolvenzverfahrens von Deutschland nach Österreich. „Das Insolvenzverfahren ist endlich dort, wo es von Anfang an hingehören sollte, nämlich nach Österreich. Ich bedauere, dass so viel Zeit mit dem Umweg über Deutschland verschwendet wurde“. Auf Rückenwind durch die österreichische Politik setzt Lauda bei seinem erneuten Kaufangebot nicht. „Ich erwarte mir keine Unterstützung aus der österreichischen Politik“, sagte Lauda dem Handelsblatt. Der österreichische Unternehmer gilt als Unterstützer des konservativen Bundeskanzlers Sebastian Kurz (ÖVP).

Am vergangenen Freitag wurde in Österreich ein zweites Hauptinsolvenzverfahren in Kornneuburg bei Wien eröffnet. Demnach haben Interessenten bis zum 19. Januar Zeit ein neues Angebot vorzulegen. Beim ersten Insolvenzverfahren in Deutschland hat das britisch-spanische Luftfahrtunternehmen International Airlines Group (IAG), Mutterkonzern von British Airways und Iberia, mit seiner Billigfluglinie Vueling den Zuschlag erhalten. Außerdem gab der britische Reisekonzern Thomas Cook mit seiner Airline Condor sowie Niki Lauda ein Kaufangebot ab.

Eine Entscheidung über die erneuten Angebote von Interessenten wird bereits auf der Gläubigersitzung am 22. Januar fallen. Vueling hatte in der ersten Runde Niki für einen Kaufpreise von 20 Millionen Euro und einen zusätzlichen Kredit von 16,5 Millionen Euro erworben. Vueling versprach von den 1.000 Mitarbeitern insgesamt 740 zu übernehmen. Lauda setzte bei seiner ersten Offerte auf eine Zusammenarbeit mit Thomas Cook, die den Vertrieb für Niki übernehmen sollte. Niki hatte am 13. Dezember 2017 in Berlin Insolvenz angemeldet. Zur Masseverwalterin in Österreich wurde die Wiener Insolvenzexpertin Ulla Reisch bestellt. Die 49-jährige Juristin hatte bereits an den Insolvenzverfahren der österreichischen Handelskette Zielpunkt und des Baukonzerns Alpine mitgewirkt.

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