Isaac Larian Dieser Spielzeug-Milliardär will Toys ʼRʼ Us retten

Besteht noch Hoffnung für Toys ʼRʼ Us? Ein US-Milliardär will jetzt Geld einsammeln, um die insolvente Spielzeugkette zu übernehmen.

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Toys ʼRʼ Us: Spielzeug-Milliardär Isaac Larian will Kette retten Quelle: Imago

New York Die Mitarbeiter des insolventen Spielzeughändlers Toys ʼRʼ Us in den USA können wieder hoffen. Während die bunten Läden in diesen Tagen landesweit ihre Spiele und Puppen zu Sonderpreisen anbieten um die Ware loszuwerden, hat sich ein möglicher Retter zu Wort gemeldet.

Der Milliardär Isaac Larian, Gründer und Chef des Spielzeugherstellers MGA Entertainment, will die Hälfte der Geschäfte von Toys ʼRʼ Us übernehmen. „Wir können uns nicht einfach zurücklehnen und sie verschwinden lassen“, sagte Larian der Nachrichtenagentur Associated Press. „Den Leuten ist nicht klar, wie groß die Lücke ist, die nicht einfach von anderen Händlern gefüllt werden kann“, begründete er den Schritt.

Larian handelt auch in seinem eigenen Interesse. Schließlich stellt MGA unter anderem die mit Barbie konkurrierenden „Bratz“-Puppen her – und jede fünfte Puppe mit den riesigen Augen wird in den USA bei Toys ʼRʼ Us verkauft.

Der 63-jährige Milliardär, der im Iran geboren wurde, hat zusammen mit anderen Investoren 200 Millionen Dollar auf den Tisch gelegt, um die Hälfte der Geschäfte zu retten. Mit einer Crowdfunding-Kampagne wollen die Investoren weitere 800 Millionen Dollar einsammeln. Wer mindestens 10 Millionen investiert, bekommt jahrelang gratis Spiele und darf einen Laden nach sich benennen.

Toys ʼRʼ Us steckt seit Jahren in der Krise. Seit der Übernahme durch Private-Equity-Investoren ist das Unternehmen hoch verschuldet. Bereits im September hatte der damals mit rund fünf Milliarden Dollar verschuldete Konzern Gläubigerschutz angemeldet, begann ein Fünftel seiner US-Filialen zu schließen und wollte sich so aus der Klemme retten.

Doch alle Anstrengungen waren vergebens. Vergangene Woche beantragte der einst weltgrößte Händler von Modellautos, Puppen und Plüschtieren Insolvenz. Die Filialen in den USA und in Großbritannien werden komplett geschlossen. Zudem stellt der Konzern seine Niederlassungen in Europa und Asien zum Verkauf.

Allein in den USA sind mehr als 30.000 Arbeitnehmer von der Pleite von Toys ʼRʼ Us betroffen. Die können jetzt ein wenig hoffen. Noch muss jedoch auch das Insolvenzgericht über ein mögliches Übernahmeangebot des Puppenkönigs entscheiden.

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