Um Exklusivität zu demonstrieren und die Akzeptanz des Stores beim Kunden zu erlangen, ist der Store-Standort entscheidend. Ob in stark frequentierten Einkaufsgebieten oder in unkonventioneller Randlage abseits belebter Ladenstraßen: Kommunizieren Unternehmen nicht klar, dass beziehungsweise wann ein Store schließt, könnten Kunden glauben, der Store musste aus Wirtschaftlichkeitsgründen schließen und mit negativer Mundpropaganda reagieren.
Die Zielgruppe innerhalb kürzester Zeit auf einen Store aufmerksam zu machen ist besonders herausfordernd, wenn er fernab von Ballungszentren liegt. Dort gibt es keine Laufkundschaft, die den Store zufällig entdecken könnte. Zudem werden Neugierigen lange Anfahrtswege abverlangt, währenddessen nicht selten ihre Erwartungen an das Ziel steigen, die es wiederum zu erfüllen gilt. Außerdem betrachten Konsumenten etablierte Einkaufsgegenden häufig als Bühne für neueste Trends. Das Image eines solchen Hotspots ließe sich auf den Store und seine Produkte transferieren, und die Infrastruktur und mögliche Erfahrung des Centermanagements im Umgang mit ungewöhnlichen Ladenbaukonzepten ließen sich nutzen. Andererseits könnte die unkonventionelle Lage fernab typischer Einkaufsmöglichkeiten (wie Lagerhallen, Garagen, Hangars) dazu beitragen, ein „Underground-Image“ zu kreieren und Stores abseits der typischen Einkaufsmeile auch aufgrund kostengünstigerer Rahmenbedingungen zum Erfolg machen, sofern es dem Store gelingt, genügend Aufmerksamkeit beim Zielpublikum zu generieren.
Die Gestaltung (Einrichtung) der Verkaufsräume sowie das Auftreten des Verkaufspersonals spielen auch neben dem Store-Standort eine große Rolle. In Pop-up-Stores sollten unbedingt Mitarbeiter beschäftigt werden, die mit dem innovativen Konzept vertraut sind. Die Ausgestaltung eines Pop-up-Stores bietet hingegen mehr Spielraum zum Experimentieren. Nicht selten werden Räume ungewöhnlich aufgeteilt, aus Kosten- oder Gestaltungsgründen im improvisierten Rohbauzustand belassen oder Bars, Clubs und so weiter direkt ins Ladenkonzept integriert.
Dass auch Nonprofit-Organisationen von Pop-up-Stores profitieren können, zeigt der Pop-up-Store des US Potato Board (USPB) in New York. Der Store öffnete 2006 während der Thanksgiving-Woche inszeniert als das symbolische „Headquarter“ von Mr. Potato Head, dem Maskottchen des USPB, der die Geschichte der Kartoffel in Amerika verbreiten sollte. Angesichts der für die Branche völlig untypischen Aktion erregte der Store, der Kartoffeln als gesundes Lebensmittel als Event inszenierte, sogar das Interesse der „New York Times“ und einiger in ganz Amerika populären Morgenmagazine. Die Medien verhalfen der Institution somit zu einer Aufmerksamkeit, die bei gleichem Budget mit klassischen Werbemitteln keinesfalls möglich gewesen wäre.
Demnach sind Pop-up-Stores nicht nur für vermeintlich trendige Produkte wie Mode oder Sportswear geeignet. Es können auch Produktkategorien von Pop-up-Stores profitieren, die auf den ersten Blick eher konventionell sind wie Haushaltsgeräte oder Lebensmittel.