Kaffee-Kette Starbucks schließt 8000 Filialen für Schulungen gegen Rassismus

Zwei Schwarze fliegen aus einem Starbucks. Das Ereignis befeuert eine Rassismus-Debatte. Die öffentliche Reaktion folgt prompt – die Maßnahmen sind ungewöhnlich.

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New York Am 29. Mai wird die amerikanische Kaffeehaus-Kette Starbucks mehr als 8000 Filialen schließen, um ihre Mitarbeiter so zu schulen, dass sie keine rassistischen Entscheidungen mehr fällen. Das gab das Unternehmen am Dienstag bekannt. Insgesamt werden rund 175.000 Mitarbeiter von der Schulung betroffen sein.

Damit reagiert das Unternehmen aus Seattle auf einen Vorfall in Philadelphia. Zwei Schwarze hatten darum gebeten, die Toilette in dem Lokal benutzen zu können. Das wurde ihnen verwehrt, da sie nichts bestellt hatten. Als sich die Männer daraufhin weigerten, das Café zu verlassen, riefen die Angestellten die Polizei. Eine Kundin hatte den Eingriff der Polizei gefilmt und ins Internet gestellt.

Seitdem werfen immer mehr Menschen der Kaffeekette aus Seattle Rassismus vor. „All die anderen Weißen fragen sich, warum uns das nie passiert ist, wenn wir das Gleiche tun“, schrieb Kundin Melissa De Pino auf Twitter mit Link zum Video.

CEO Kevin Johnson bemüht sich nun um Schadensbegrenzung. Bereits am Wochenende entschuldigte er sich per Pressemitteilung, Videobotschaft und im Fernsehen. Er flog auch von Seattle nach Philadelphia, um sich persönlich bei den beiden Betroffenen zu entschuldigen. „Was den zwei Gentlemen passiert ist, war falsch“, sagte er dem ABC-Fernsehsender am Montag. Starbucks wolle allen Menschen ein „warmes Willkommen“ geben.

Der ehemalige Microsoft-Manager kündigte eine bessere Ausbildung seiner Mitarbeiter an, „damit das nicht noch einmal passiert“. Starbucks pflegt sonst eher ein liberales Image und hatte etwa gleich nach dem Trump-Antritt angekündigt, weltweit 10.000 Immigranten einzustellen. Mit den neuen Schulungen will Johnson die Mitarbeiter nun sensibilisieren, dass sie auch nicht unterschwellig rassistisch handeln.

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