Kahlschlag bei Warenhauskette Europa-Chef der Kaufhofmutter HBC muss gehen – zwei Häuser schließen

Die Krise beim Warenhauskonzern hat weitere Konsequenzen: Der Europachef der Konzernmutter HBC muss gehen – und zwei Häuser schließen.

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HBC: Kaufhof schließt Filialen in Hof und Solingen Quelle: dpa

Köln Der kanadische Handelskonzern Hudson‘s Bay Company (HBC) hat sich von seinem Europachef Wolfgang Link getrennt. Dies erfuhr das Handelsblatt aus Unternehmenskreisen. Die Wirtschaftswoche hatte als erstes über den Abgang von Link berichtet.

Link, der auch Aufsichtsratschef der Tochter Galeria Kaufhof war, war erst vor einem Jahr zu dem Unternehmen gekommen. Das Unternehmen kommentierte die Personalie auf Nachfrage nicht.

Links Demission kommt nicht völlig überraschend. Er war ein enger Vertrauter des ehemaligen HBC-Chef Jerry Storch, der das Unternehmen nach anhaltenden Verlusten bereits im Oktober letzten Jahres verlassen musste.

Link hatte Galeria Kaufhof zunächst auch operativ geführt, war aber in dieser Position schon Ende vergangenen Jahres von Roland Neuwald abgelöst worden.

Neuwald hat das Unternehmen in einer schwierigen Phase übernommen. Kaufhof schreibt Verluste, die Umsätze gehen deutlich zurück. Auch im laufenden Jahr erwartet das Management keinen Gewinn. Mit einem harten Kostenmanagement will der neue kaufhof-Chef jetzt die Wende schaffen.

Die Gewerkschaft Verdi hat bereits zugestimmt, mit dem Unternehmen über einen Sanierungsplan und einen neuen Tarifvertrag zu verhandeln. „Es gilt jetzt anzupacken, damit wir die Trendwende bis 2020 schaffen", sagte Neuwald in einem Interview mit dem Mitarbeitermagazin des Konzerns.

Unterdessen hat der Kaufhof-Aufsichtsrat hat in seiner gestrigen Sitzung außerdem beschlossen, die Filialen in Hof und in Solingen zu schließen. Das Unternehmen habe entschieden, die Anfang 2019 auslaufenden Mietverträge für die beiden Häuser in Bayern und Nordrhein-Westfalen nicht zu verlängern, teilte das Unternehmen am Freitag mit.

In Solingen sei ein Weiterbetrieb des Warenhauses „aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich“, betonte die Filialgeschäftsführerin Bettina Otten und verwies auf die negative Entwicklung des innerstädtischen Umfelds mit hoher Fluktuation und einem erheblichen Leerstand.

In Hof machte Kaufhof Umbaupläne des Besitzers der Warenhausimmobilie für die geplante Schließung verantwortlich. Dessen Pläne für einen Hotelneubau seien mit der Weiterführung des Warenhauses nicht vereinbar.

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