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Kamps Lebensmittel-Unternehmer steigt erneut bei Nordsee ein

Heiner Kamps kauft abermals Anteile der Schnellrestaurantkette Nordsee. Er will den Umbau des Konzerns vorantreiben.

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Eine Kamps- und eine Nordseetüte. Quelle: dpa/dpaweb

Der Lebensmittel-Unternehmer Heiner Kamps ist erneut bei der Schnellrestaurantkette Nordsee eingestiegen. Kamps habe einen Minderheitsanteil an Nordsee vom Milch-Unternehmer Theo Müller zurückgekauft, berichtete das „Handelsblatt“ (Mittwoch). „Die Verträge sind Ende vergangener Woche unterschrieben worden“, sagte der als „Brötchen-Millionär“ bekanntgewordene Unternehmer der Zeitung. Eine Nordsee-Sprecherin bestätigte des Einstieg des einstigen Backwaren-Unternehmers.

Dem Bericht zufolge will Kamps, der sich Ende 2014 von der Spitze des Müller-Milch-Konzerns zurückgezogen hat, Nordsee wieder mehr Arbeitszeit widmen. Nach Angaben der Sprecherin bleibt er Aufsichtsratschef des Müller-Milch-Konzerns sowie von Nordsee. Schon 2005 hatte Kamps Nordsee übernommen, 2011 wurde er Chef bei Müller Milch. Zuvor hatte Theo Müller die Mehrheit bei der von Kamps gegründeten Gruppe HK Food übernommen.

Lebensmittel oft länger haltbar als angegeben
Mindesthaltbarkeitsdatum als AnhaltspunktDas Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist seit 1981 eine Pflichtangabe auf allen Fertigverpackungen von Nahrungsmitteln und gibt den Zeitpunkt an, bis zu dem das Produkt auf jeden Fall ohne wesentliche Geschmacks- und Qualitätseinbußen sowie gesundheitliches Risiko zu konsumieren ist. Auch danach kann ein Lebensmittel oft noch problemlos verzehrt werden. Quelle: dpa
Mindesthaltbarkeitsdatum vs. VerbrauchsdatumIm Gegensatz zum Mindesthaltbarkeitsdatum ist das Verbrauchsdatum eine Angabe für verderbliche Lebensmittel wie rohes Fleisch und Fisch. Diese sollten nach dem aufgedruckten Verbrauchsdatum nicht mehr verzehrt werden, da sie durch entstehende Keime eine Gefahr für die Gesundheit darstellen können. Quelle: dpa
Wie lange sind Lebensmittel nach dem MHD noch genießbar?Je nach Produkt sind viele Lebensmittel über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus noch essbar. H-Milch oder Schnittkäse können in ungeöffnetem Zustand ein bis zwei Wochen nach MHD noch verwendet werden, Jogurt hält sich bei korrekter Lagerung bis zu zwei Monate länger als vom MHD angegeben. Im Zweifel helfen die menschlichen Sinne bei der Einschätzung: Sieht ein Nahrungsmittel anders aus als sonst oder verströmt es einen ungewöhnlichen Geruch, sollte man es sicherheitshalber entsorgen. Quelle: AP
Wie kann man Haltbarkeit verlängernDie richtige Lagerung entscheidet über die Haltbarkeit von Lebensmitteln. Bei verderblichen Lebensmitteln sollte der Verbraucher auf eine geschlossene Kühlkette achten. Fleisch und Fisch sollten im Kühlschrank im untersten Fach abgelegt werden, dort ist es am kältesten. Einige Gemüse- und Obstsorten wie Tomaten oder Bananen haben im Kühlschrank nichts verloren – sie verlieren dort ihr Aroma. Quelle: dpa
Was tun mit überflüssigen LebensmittelnTeilen statt wegwerfen: Dieser Trend setzt sich derzeit in vielen Städten durch. Über die Initiative Foodsharing wurden in Städten wie Berlin, Hamburg und Köln Kühlschränke aufgestellt, in denen man zu viel gekaufte oder nicht mehr benötigte Lebensmittel legen kann. Mitmachen kann jeder – sowohl als Geber als auch als Nehmer. Quelle: dpa
Was machen Supermärkte mit Produkten kurz vor Ende des MHD?Viele Supermärkte bieten spezielle Kisten in der Kühltheke an, in denen Produkte kurz vor dem Ablaufdatum vergünstigt angeboten werden. Große Handelsketten wie Lidl arbeiten mit den Tafeln zusammen, einer Organisation, die Lebensmittel an Bedürftige herausgibt. Dort landen vor allem Produkte wie Gemüse oder Waren kurz vor Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums, die für den  herkömmlichen Verkauf nicht mehr geeignet oder schlichtweg überzählig sind. Quelle: dpa

„Es gibt genug zu tun bei Nordsee. Wir treiben dem Umbau voran - und die Früchte davon werden wir ernten“, sagte Kamps dem Blatt. „Das ist ein profitables Unternehmen mit großem Potenzial.“ Finanzielle Details des Deals nannte er nicht. Laut Sprecherin sind bislang rund 60 Millionen Euro in ein neues Design der Filialen geflossen, im laufenden Jahr seien 18 bis 20 Millionen Euro dafür eingeplant.

Nordsee ist nach eigenen Angaben an 386 Standorten vertreten, die Kernmärkte sind Deutschland und Österreich. Für 2014 nannte Nordsee einen Umsatz von 356,6 Millionen Euro - ein Plus von 1,7 Prozent, bereinigt um Änderungen der Verkaufsfläche. Zum Gewinn gab es keine Angaben.

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