Kaufhof Ausgerechnet Urban

Im Verkaufspoker um den Metro-Ableger Kaufhof mischt nun auch Wolfgang Urban mit. Dass das Konsortium um den einstigen Handelszampano eine gute Lösung für das Unternehmen wäre, darf bezweifelt werden.

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Wolfgang Urban (2003) Quelle: dapd

Wolfgang Urban? Als die WirtschaftsWoche in der vergangenen Woche dem Gerücht nachging, dass  nun auch der ehemalige Warenhaus-Manager für Kaufhof bieten würde, glaubten selbst frühere Weggefährten Urbans, es handele sich um einen Scherz. Tenor der Gespräche: „Urban?  Warum denn ausgerechnet der?“

Inzwischen hat sich das Gerücht bestätigt. „Das Angebot stammt von einem Konsortium großer deutscher Unternehmerfamilien. Wir wollen 51 Prozent von Kaufhof übernehmen, bei Bedarf auch 100 Prozent“, ließ sich Urban in einem Sonntagsblatt zitieren.

Die Kernfrage ist aber nach wie vor berechtigt. Was ausgerechnet Urban beziehungsweise sein Konsortium zur Übernahme einer Warenhausgruppe befähigen sollte, ist unklar. In der Vergangenheit hat der Manager eher bewiesen, wie es nicht geht.

Fehlinvestition in SinnLeffers

So dürfte ein Teil des Niedergangs des Traditionshauses Karstadt auf Urbans Konto gehen. Urban hatte bis 2004 an der Spitze der Mutterkonzerns KarstadtQuelle gestanden, das später in Arcandor umbenannt wurde und 2009 pleite ging. In seine Amtszeit fallen auch kostspielige Verträge mit dem umstrittenen Troisdorfer Immobilienunternehmer Josef Esch.

Am Beginn seiner damaligen Amtszeit kaufte Urban für rund 200 Millionen Euro die Mehrheit an der Textilkette SinnLeffers. „Wir werden damit die Nummer eins am deutschen Modemarkt“, jubelte der Manager. Wenige Monate nach der Übernahme zeigt sich, dass SinnLeffers erhebliche Verluste schrieb und dramatisch an Umsatz verlor. Doch da kämpfte Urban längst an anderen Fronten.

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