Keine Dürrehilfen Aldi steht in Australien am Pranger

Rinder werden westlich von Parkes mit Heu gefüttert. Quelle: dpa

Felder verdorren, Vieh verdurstet: Australiens Farmer erleben derzeit eine schwere Dürre. Jetzt attackiert der Agrarminister Aldi: Der Discounter interessiere sich nicht für die Probleme der Landwirte.

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Der deutsche Discounter Aldi sieht sich in Australien massiver Kritik ausgesetzt. Landwirtschaftsminister David Littleproud warf dem Unternehmen am Montag beim Sender ABC vor, rein gar nichts zu tun, um die einheimischen, von der Dürre gebeutelten Milchbauern zu unterstützen. So habe sich Aldi nicht bei einem vorgeschlagenen Hilfsprogramm beteiligt: Dieses sehe vor, dass Discounter pro Liter Milch einen Preisaufschlag von 10 australischen Cent (rund 6 Euro-Cent) für die Bauern erheben. Aldi wies die Vorwürfe in einer Mitteilung zurück und erklärte, man habe die Bauern während der Dürre sehr wohl unterstützt, indem am Preiserhöhungen auf die gekaufte Milch akzeptiert habe, aber diese zusätzlichen Kosten nicht an die Verbraucher weitergegeben habe.

Es wäre unverantwortlich von Aldi, die Verbraucher beim Kauf von Milch zu belasten, hieß es in der Mitteilung weiter. Man wolle die von der Regierung angestrebte Reform unterstützen und sei gegen befristete Abgaben, die künstlich Marktdynamiken verändern könnten und begrenzte Wirkung für jene hätten, die sie am meisten benötigten.

Discounter verkaufen ihre Milch für einen Australischen Dollar pro Liter (rund 60 Euro-Cent). Das ist häufig weniger, als das, was es den Milchbauern in der Herstellung kostet. Viele von ihnen kämpfen zudem wegen der derzeitigen Dürre ums Überleben.

Littleproud kritisierte Aldi in dem ABC-Bericht weiter. „Die Wahrheit ist, dass sie nicht an der Milchindustrie hier in Australien interessiert sind. Sie haben nichts getan, rein gar nichts, und es ist an der Zeit, dass die australischen Verbraucher sich Aldi und das, was sie getan haben, ansehen“, monierte er. Der Minister kritisierte aber auch die Supermarktrivalen Coles und Woolworths, die ebenfalls keinen Aufschlag auf ihre Milch erheben wollten.

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