Dieser Tage legen viele Unternehmen ihre Jahres- und Quartalsberichte vor. Ein Überblick über die wichtigsten Zahlen des Mittwochs:
KfW verdient mehr
Die staatliche Förderbank KfW hat trotz der Zinsflaute ihren Gewinn im vergangenen Jahr gesteigert. 2018 sei ein „sehr erfolgreiches Jahr“ gewesen, sagte Vorstandschef Günter Bräunig in Frankfurt. Der Gewinn werde über den 1,4 Milliarden Euro des Vorjahres liegen, vor allem weil die Banken-Gruppe deutlich weniger Vorsorge für ausfallgefährdete Kredite habe treffen müssen. Details will die KfW bei der Vorlage der Bilanz im April präsentieren.
Auf großes Interesse stößt den Angaben zufolge das neue Baukindergeld. „Die Resonanz ist insgesamt sehr groß“, sagte Bräunig.
Online-Möbelhändler Home24 wächst um knapp ein Fünftel
Der Online-Möbelhändler Home24 ist im vergangenen Jahr währungsbereinigt um 18 Prozent auf 313 Millionen Euro gewachsen. Ursprünglich hatte Home24 zwischen 315 und 323 Millionen Euro angepeilt, aber im Januar bereits erklärt, dies nicht zu erreichen. Vor allem der ungewöhnlich warme und heiße Frühsommer habe dem Geschäft zugesetzt, teilte das Berliner Unternehmen mit. Gewinnzahlen für 2018 werden erst im April veröffentlicht. Ende des Jahres will die Firma bereinigt auf operativer Ebene nun die Gewinnschwelle knacken. Dazu beitragen sollen Kostensenkungen, der Ausbau der Kundschaft, mehr Eigenmarken und eine höhere Effizienz durch neue Logistikzentren.
Jenoptik legt bei Umsatz und Ergebnis weiter zu
Der Technologiekonzern Jenoptik at das operative Ergebnis (Ebitda) im abgelaufenen Jahr um mehr als 19 Prozent auf 128 Millionen Euro gesteigert. Der Umsatz habe um 11,6 Prozent auf 834 Millionen zugelegt. Der Auftragseingang habe mit 874 Millionen Euro einen Rekordwert erzielt.
Lieferando-Mutter schreibt kleineren Verlust
Die niederländische Lieferando-Mutter Delivery Hero hat im vergangenen Jahr einen kleineren Verlust eingefahren. Der Fehlbetrag reduzierte sich um 67 Prozent auf 14 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte, das im Dezember das Deutschland-Geschäft von Delivery Hero mit den Marken Lieferheld, Pizza.de und Foodora übernommen hat. Der Umsatz kletterte um 44 Prozent auf 240 Millionen Euro. Auf dem deutschen – und für die Niederländer wichtigsten – Markt ging es um 49 Prozent nach oben. Auf einen Ausblick für das laufende Jahr verzichtet Takeaway.com angesichts des Zukaufs. Firmenchef Jitse Groen betonte: „Ich freue mich sehr auf 2019.“
Toshiba stampft Jahresziele ein
Der japanische Elektronikkonzern Toshiba hat seine Ertragsprognose für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Grund ist das schwächelnde Geschäft mit Computerchips. Wie der Konzern bekanntgab, dürfte zum Bilanzstichtag 31. März unter dem Strich ein Ertrag von 870 Milliarden Yen (7,8 Milliarden Euro) anfallen. Dies wäre ein Plus von 8,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bislang war Toshiba von 920 Milliarden Yen ausgegangen.
Der Konzern hatte im vorigen Jahr seine Chiptochter Toshiba Memory an ein Konsortium verkauft, hält aber noch 40,2 Prozent der Anteile. Die Gewinnprognose senkte Toshiba auch wegen steigender Kosten im Energiegeschäft. Das Unternehmen durchläuft eine umfangreiche Sanierung, nachdem es 2015 in einen Bilanzierungsskandal verwickelt war und sich der Einstieg in das US-Atomkraftwerksgeschäft zu einer existenziellen Krise ausgewachsen hatte. Nach dem Skandal und der Insolvenz von Westinghouse Electric schrieb das einstige japanische Vorzeigeunternehmen hohe Verluste.
Um finanziell Spielraum zu bekommen, beschloss Toshiba, seine Chipsparte zu verkaufen. Inzwischen schreibt Toshiba wieder schwarze Zahlen, doch der Technologiekonzern tut sich schwer, neue Wachstumsfelder zu finden. In den ersten neun Monaten des bis Ende März laufenden Geschäftsjahres stieg der Nettogewinn auf 1,02 Billionen Yen, nachdem im Jahr zuvor lediglich 27 Milliarden Yen erwirtschaftet worden waren. Der Umsatz sank um 5,5 Prozent auf 2,65 Billionen Yen.
Clariant erhöht nach Gewinnzuwachs Dividende
Der Spezialchemiekonzern hat seinen Betriebsgewinn im vergangenen Jahr um zehn Prozent auf 546 Millionen Franken gesteigert. Die Aktionäre sollen daher eine zehn Prozent höher Dividende von 55 Rappen je Aktie erhalten. Für 2021 erwartet der Konzern ein Wachstum über dem Markt und eine höhere Profitabilität.
Bierdurst treibt Heineken-Gewinn
Der weltweit zweitgrößte Brauereikonzern hat im vergangenen Jahr mehr verdient und will seine Aktionäre an den Zuwächsen beteiligen. Der Betriebsgewinn vor Einmaleffekten stieg auf vergleichbarer Basis um 6,4 Prozent auf 3,87 Milliarden Euro, das Nettoergebnis um 12,5 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Die Anleger sollen eine auf 1,60 (Vorjahr: 1,47) angehobene Dividende erhalten. Für 2019 rechnet der Vorstand trotz der Unsicherheiten in der Weltwirtschaft mit einem ähnlichen Anstieg des Betriebsgewinns wie im Vorjahr.
Höhere Rohstoffkosten machen Norma Group zu schaffen
Der Auto- und Industriezulieferer Norma hat 2018 trotz gestiegener Erlöse weniger verdient. Als Grund nannte der Vorstand unter anderem höhere Rohstoffkosten. So verbuchte der Konzern nach ersten Berechnungen zwar dank florierender Geschäfte in Amerika und Asien vor allem im Bereich Nutzfahrzeuge ein Umsatzplus von 6,6 Prozent auf 1,08 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) schrumpfte indes um 0,8 Prozent auf 173,2 Millionen Euro.