Konsum Cannabis-Produzent Canopy Growth trennt sich von Co-Chef Linton

Canopy Growth teilte mit, dass Co-Chef und Unternehmensgründer Bruce Linton zurücktrete. Dieser hält dagegen, er sei gekündigt worden.

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Linton war maßgeblich daran beteiligt, das kanadische Unternehmen 2014 an die Börse zu bringen und die Expansion auf zwölf Produktionsstätten in Kanada und 14 weiteren Ländern weltweit zu begleiten. Quelle: Reuters

Frankfurt Beim weltgrößten Cannabis-Produzenten Canopy Growth kommt es überraschend zu einem Führungswechsel. Während Canopy am Mittwoch mitteilte, dass Co-Chef und Unternehmensgründer Bruce Linton zurücktrete, erklärte dieser, er sei gefeuert worden. „Mir wurde gekündigt“, sagte Linton in einem Interview mit dem Fernsehsender „CNBC“. „Rücktritt ist möglicherweise nicht der richtige Ausdruck.“ Canopy Growth soll nun von Co-Chef Mark Zekulin mit sofortiger Wirkung alleine geführt werden.

Er soll mit dem Verwaltungsrat bei der Suche nach einer neuen Führungskraft zusammenarbeiten, „die das Unternehmen in die nächste Wachstumsphase leiten soll“. Dabei würden sowohl interne als auch externe Kandidaten in Betracht gezogen. Zu Jahresbeginn nahm bereits der langjährige Finanzchef Tim Saunders seinen Hut.

„Die Entwicklung von Canopy Growth begann mit einer stillgelegten Schokoladenfabrik und einer Vision“, wurde Linton in einer Pressemitteilung des Unternehmens zitiert. „Der Verwaltungsrat hat heute entschieden, und ich habe zugestimmt, dass meine Zeit vorbei ist.“ Linton war maßgeblich daran beteiligt, das kanadische Unternehmen 2014 an die Börse zu bringen und die Expansion auf zwölf Produktionsstätten in Kanada und 14 weiteren Ländern weltweit zu begleiten. Unter seiner Führung sammelte Canopy Milliarden Dollar ein, darunter ein Investment über vier Milliarden Dollar vom Corona-Hersteller Constellation Brands.

Das Unternehmen hat seinen Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr – beflügelt durch die vollständige Legalisierung von Cannabis in Kanada – zwar auf rund 226 Millionen kanadische Dollar fast verdreifacht, zugleich stieg aber auch der Verlust auf 670 Millionen Dollar von rund gut 54 Millionen im Jahr davor.

Seit dem Börsengang in Toronto haben Canopy-Aktien ihren Wert verzehnfacht, gegenwärtig ist das Unternehmen rund 18,15 Milliarden kanadische Dollar (umgerechnet rund 12,25 Milliarden Euro) wert. Am Mittwoch verloren die Anteilsscheine nach dem überraschenden Führungswechsel rund sechs Prozent.

Mehr: Die schrittweise Legalisierung von Cannabis lockt in den USA Unternehmer und Hedgefonds auf den Markt – doch die unklare Rechtslage hat kuriose Folgen.

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