
Berlin Die deutschen Einzelhändler haben im Mai den größten Umsatzrückgang seit sieben Jahren verbucht. Sie hatten 1,7 Prozent weniger Geld in den Kassen als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte.
Preisbereinigt (real) gab es ein Minus von 2,1 Prozent. Von Reuters befragte Ökonomen hatten hier nur mit einem Rückgang von 0,5 Prozent gerechnet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat setzten die Einzelhändler nominal 0,2 Prozent mehr um, und das bei einem Verkaufstag weniger als im Mai 2017.
Besonders gut lief das Geschäft mit Lebensmitteln: Hier gab es ein Plus von 3,5 Prozent zum Vorjahresmonat. Der Internet- und Versandhandel kam auf ein nominales Plus von 2,3 Prozent, während Textilien, Bekleidung, Schuhe und Lederwaren für ein Minus von 3,6 Prozent sorgten. Die Einnahmen im sonstigen Einzelhandel – zu dem etwa Waren- und Kaufhäuser zählen – fielen deutlich um 5,5 Prozent.
Der Einzelhandel profitiert zur Zeit grundsätzlich von der guten Arbeitsmarktlage, höheren Löhnen, niedrigen Zinsen und der guten Kauflaune der Deutschen. 2017 stieg der Branchenumsatz um 4,3 Prozent. In den ersten fünf Monaten 2018 lag das Plus bei 2,5 Prozent.