
Der deutsche Ableger des französischen Kosmetikriesen L'Oréal konnte mit einer Umsatzsteigerung von 6,3 Prozent auf 1,14 Milliarden Euro im vergangenen Jahr das beste Ergebnis seiner Geschichte erzielen und den Marktanteil im deutschen Beauty-Markt weiter ausbauen. 2013 sei ein außergewöhnliches Jahr für L’Oréal-Deutschland gewesen, sagte Nathalie Roos, die seit August vergangenen Jahres das Deutschland-Geschäft von L'Oréal führt. „Ein Wachstum von 6,3 Prozent hat es bis dato noch nicht gegeben.“
Damit sei L'Oréal dreimal so schnell gewachsen wie der Gesamtmarkt, der lediglich um zwei Prozent zulegte und habe das größte Wachstum aller Ländergesellschaften in Westeuropa verbucht. L'Oréal bezeichnet sich in Deutschland mit einem Marktanteil von 16,1 Prozent als klarer Marktführer im Geschäft mit der Schönheit. Dahinter folgen Beiersdorf (Nivea), Henkel (Schwarzkopf), Procter & Gamble (Wella) und Coty (Calvin Klein, Joop).
Auch für die kommenden Jahre ist Nathalie Roos optimistisch: „Wir wollen in den nächsten Jahren 24 Millionen neue Konsumenten für unsere Marken gewinnen.“ Derzeit greifen, so Roos, rund 35 bis 40 Millionen Kunden in Deutschland zu L'Oréal-Marken wie Garnier, Lancome, Armani, Vichy oder Biotherm. Weltweit prognostiziert die Schönheits-Managerin für die kommenden zehn Jahre ein Wachstum des Kosmetikmarktes auf 350 Milliarden Euro – eine glatte Verdopplung der Erlöse.
Das größte Wachstum in Westeuropa traut die L'Oréal-Managerin aus dem Elsaß ihrer neuen Wahlheimat zu. Schon heute ist Deutschland hinter den USA, Japan, China, Brasilien, Russland und Frankreich der siebtgrößte Kosmetikmarkt der Welt. Allerdings ist die Wachstumsrate in Deutschland alles andere als dynamisch. Im vergangenen Jahr legte der deutsche Kosmetikmarkt lediglich um 2,1 Prozent auf 11,5 Milliarden Euro zu. Größter Teilbereich des Marktes ist mit 31 Prozent Anteil die Hautpflege, gefolgt von Hygieneprodukten wie Duschgels und Deos mit 18 Prozent, Parfums (18 Prozent), Haarpflege (17 Prozent) und Make up (15 Prozent).
Erstmals nannte das Unternehmen auch Zahlen zum E-Commerce. Demnach entfallen von den 11,5 Milliarden derzeit rund 700 Millionen Euro – das sind sechs Prozent – auf das Geschäft mit Online-Shops. Damit legte das Web-Geschäft um 18 Prozent zu, während der stationäre Handel mit dem Verkauf von Kosmetikprodukten nur um ein Prozent zulegen konnte. Der französische L'Oréal-Konzern ist mit einem Umsatz von 23 Milliarden Euro, 77.000 Mitarbeitern und 28 internationalen Marken das größte Kosmetikunternehmen der Welt.