Küchen Trend zum Luxus

Die Deutschen geben im Schnitt 6.700 Euro für eine neue Küche aus. Davon profitieren die Hersteller. Sie steigern ihren Umsatz kräftig. Warum Küchen „Made in Germany“ immer mehr zum Statussymbol werden.

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Für immer mehr Deutsche wird die Küche zum Statussymbol. Quelle: dpa

Köln Effizienter, individueller, smarter: Das sind die Trends in Deutschlands Küchenindustrie. Dabei rückt die Küche immer mehr in den Mittelpunkt des Zuhauses – und soll dabei individuellen Bedürfnissen gerecht werden. Zu dieser Einschätzung kommen Experten des Marktforschungsinstituts GfK und der Arbeitsgemeinschaft „Die moderne Küche“ (AMK) in Köln. Zur AMK gehört unter anderem der größte deutsche Küchenhersteller Alno, aber auch Unternehmen wie Bosch, Miele und Siemens sind Mitglied.

Durch den Verkauf immer höherwertiger Küchen konnte der Umsatz der deutschen Hersteller im vergangenen Jahr erheblich gesteigert werden. Der Umsatz wuchs um knapp 5 Prozent auf 11,58 Milliarden Euro. Allein in Deutschland wurden 96 Prozent der Umsätze mit Küchen „Made in Germany“ erzielt, sagt Kirk Mangels, Geschäftsführer der AMK. Damit setze sich der positive Trend der vergangenen drei Jahre fort.

Vor allem das Auslandsgeschäft ist Treiber für Deutschlands Küchenhersteller. Die Exporte konnten um 6,8 Prozent gesteigert werden. Laut AMK ist anzunehmen, dass die Exporte deutscher Küchen schon bald 50 Prozent der Gesamtumsätze ausmachen. Die wichtigsten Exportregionen sind Europa und China. Neben dem wirtschaftlichen Aufschwung in Südeuropa trägt vor allem der jährlich um rund 20 Prozent wachsende Küchenmarkt in China zu den starken Verkaufszahlen bei.

Gerade Küchen mit dem Siegel „Made in Germany“ stünden dabei für Qualität, so der AMK. In den USA hingegen wird weniger Wert auf Qualität denn auf Preiswertigkeit gesetzt, weshalb dieser Markt für deutsche Küchenhersteller als schwierig gilt.

Die Importe nahmen hingegen nur moderat um 3,7 Prozent zu. Trotzdem zeigen sich die deutschen Küchenhersteller damit zufrieden. Neben der guten Baukonjunktur führen vor allem die niedrigen Zinsen dazu, dass immer mehr Menschen in eine neue Küche investieren, sagte Markus Wittmann vom Marktforschungsunternehmen GfK.

Die deutschen Haushalte würden vor allem in neue Luxusküchen investieren. So stiegen die Verkaufszahlen in Deutschland für Küchenmöbel jenseits der 20.000 Euro um ganze 18 Prozent. Dadurch stieg auch der Durchschnittspreis um 4,2 Prozent auf 6.700 Euro pro Küche. Kunden setzen beim Kauf die Langlebigkeit und die Energieeffizienz der Geräte voraus. Ein neuer Trend ist die fortschreitende digitale Vernetzung von Elektrogroßgeräten.

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