Küchenhersteller Bundesweite Razzia im Insolvenzfall Alno

Zwölf frühere Manager des Küchenbauers Alno stehen unter Verdacht von Insolvenzverschleppung und Betrug. Heute gab es bundesweite Razzien.

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Alno: Bundesweite Razzia bei insolventem Küchenhersteller Quelle: dpa

Stuttgart Im Fall des insolventen Küchenherstellers Alno hat die Staatsanwaltschaft Stuttgart am heutigen Dienstag in mehreren Bundesländern Geschäftsräume und Wohnungen durchsuchen lassen. Es ging dabei um den Verdacht der Insolvenzverschleppung und des Betruges gegen aktive und ehemalige Vorstände und Geschäftsführer der Alno AG und deren Tochterunternehmen.

Insgesamt vier Staatsanwälte und mehr als 100 Einsatzkräfte der Polizei kamen dabei zum Einsatz. Durchsucht wurden Geschäftsräume von Alno und bei sechs Tochtergesellschaften in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt. Auch mehrere Privatwohnungen wurden nach Unterlagen und Datenträgern durchforstet.

Die Staatsanwaltschaft und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg ermitteln vor dem Hintergrund der Alno- Insolvenz gegen insgesamt zwölf Personen. Anfang Februar hatte die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen öffentlich gemacht, aber keine Details genannt.

Nach der langen Misswirtschaft hatte das Unternehmen am 13. Juli 2017 Insolvenz beantragt. Der Schritt war aus Sicht der Branche längst überfällig. Auch Insolvenzverwalter Martin Hörmann machte bislang kein Hehl daraus , dass das Unternehmen schon deutlich eher zahlungsunfähig war. Ein Bieterverfahren blieb im Anschluss ohne Erfolg.

Hörmann hatte nach Absage eines chinesischen Investors nicht mehr an eine Zukunft des Unternehmens geglaubt. Doch unerwartet tauchte kurz vor Weihnachten doch noch ein neuer Investor auf: Die Investmentgesellschaft Riverrock, hinter der der Unternehmensberater Roland Berger steht. Sie hatte zuvor schon Kredite gegeben und ist bereit, noch einmal einen höheren zweistelligen Millionenbetrag in die Hand zu nehmen.

Seither versucht Andreas Sandmann als Chef der gerade erst gegründeten „neuen Alno“, der Nachfolgergesellschaft des insolventen Küchenherstellers, das Unternehmen in die Zukunft zu führen.

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