Kultbrause Bionade ganz in Oetkers Händen

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Preiserhöhung: Bionade verschreckte Fans

Bionade Quelle: dpa

Auf den Erfolg folgte ein zu großes Selbstbewusstsein: Ab Juli 2008 mussten Bionade-Fans zwanzig Cent pro Flasche mehr zahlen – ein Aufschlag von 33 Prozent. „Das Original ist nun einmal das teuerste Produkt“, versuchte Bionade-Geschäftsführer Stephan Kowalsky den Schritt zu erklären. Damit stieß er auf heftige Kritik und verärgerte Händler und Fans.

Die Folge: Der Absatz für die Kultlimonade ging stark zurück. Während man 2007 rund 200 Millionen Flaschen verkauft hatte, kam die Bionade GmbH ein Jahr später nur noch auf rund 150 Millionen.

2009 stieg dann Deutschlands größter Braukonzern Radeberger ins Bionade-Geschäft ein. Zunächst kaufte die Oetker-Tochter 51 Prozent der Anteile und erhöhte seine Beteiligung dann auf 70 Prozent. Die restlichen Anteile verblieben beim Bionade-Geschäftsführer Stephan Kowalsky und seinem Bruder Peter.

Bereits vor dem Oetker-Aufkauf hatte es mehrfach Interesse an dem Biobrause-Unternehmen geben. So soll 2005 etwa Coca Cola ein Übernahmeangebot gestellt haben, das aber abgelehnt wurde. Von Oetkers Beteiligung hingegen versprach sich die Kowalsky-Familie 2009 neue Wege für Bionade.

Mit Oetker nach den Sternen greifen

Der Einstieg Oetkers als Mehrheitseigner sollte die Marke weiter voranbringen. Stephan Kowalsky hoffte Bionade von „der kleinen Szene-Limo in Deutschland“ zu einem international erfolgreichen Produkt ausbauen zu können.

Im Gegensatz zum vorherigen Mehrheitsgesellschafter Rhön-Sprudel aus Hessen, sollte dies durch Radeberger und den Oetker-Konzern möglich gemacht werden.

Nach der Übernahme, die für Radeberger zunächst ein Gewinn war, zeichnete sich jedoch weiterhin ein Umsatzverlust bei der Kultlimonade ab. Seit der Oetker-Konzern bei Bionade eingestiegen war, liefen die Geschäfte nur noch mäßig. Der Gewinn der Biobrause ging weiter zurück.

Während die FAZ noch im November 2011 schrieb, dass der Absatz auf gerade einmal 60 Millionen Flaschen zurückgegangen sei, hieß es bei Radeberger seit April 2011 sei man wieder auf Wachstumskurs.

Ob Bionade den Dreh noch bekommt und als vollständige Oetker-Tochter wieder alte Höhen erklimmt, bleibt abzuwarten.

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