Kurioser Branchenwechsel Baby-Walz-Manager wird Entwicklungshelfer

Stephan Roppel, Geschäftsführer vom Baby-Ausstatter Baby Walz, wird Vorstandschef vom Kinderhilfswerk Plan International Deutschland. Quelle: PR

Stephan Roppel, Geschäftsführer vom Baby-Ausstatter Baby Walz, wird Vorstandschef vom Kinderhilfswerk Plan International Deutschland. Zwischen den beiden Berufswelten sieht er wenig Widersprüche. 

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Vom Baby-Ausstatter zum Entwicklungshelfer: Stephan Roppel, Geschäftsführer des Handelsunternehmens Baby Walz, übernimmt am 5. März den Vorstandsvorsitz der NGO Plan International Deutschland.

Plan ist ein internationales Kinderhilfswerk, die Zentrale befindet sich in London. Die NGO organisiert und unterstützt Entwicklungsprojekte für Kinder und Familien in 75 Ländern und leistet humanitäre Hilfe. Die Einnahmen durch Patenschaften, Spenden und Zuwendungen öffentlicher Geber lagen im Jahr 2020 bei rund einer Milliarde Euro – davon wurden rund 200 Millionen Euro über die zukünftig von Roppel angeführte deutsche Regional-Organisation eingenommen.

Roppel löst Plan-Deutschland-Gründer Werner Bauch ab, der seit 1997 Vorstandsvorsitzender gewesen ist. Wie Roppel selbst über seinen Wechsel aus der Wirtschaft in die Entwicklungshilfe denkt? „Die Ziele einer NGO und eines Unternehmens sind in der Tat unterschiedliche“, sagt der 57-Jährige. Einerseits gehe es darum, sich für Menschen einzusetzen, andererseits um die Absicht, Gewinn zu erzielen. „Aber für beides braucht es Organisation und Management. Die Aufgaben für die Führung sind also gar nicht so unterschiedlich.“ Zudem sieht er zwischen den Zielen von Unternehmen und NGOs keinen Widerspruch, eher eine Wechselwirkung. Beides hat seine Berechtigung. Nur wirtschaftlicher Erfolg von Unternehmen sorge für Mittel, um das Leben von Menschen zu verbessern. Und das wiederum wirke sinnstiftend. „Insofern halte ich es für sehr sinnvoll, meine Fähigkeiten langfristig für die Kinderrechte einzusetzen.“

„Ich stehe für das Digitale“

Seit 17 Jahren ist der Vater zweier erwachsener Kinder bereits als Pate bei Plan International aktiv. Jetzt wird aus dem Ehrenamt ein Hauptamt. „Ich stehe für das Digitale“, sagt Roppel, der sein Studium und seine Promotion in der Informationswissenschaft absolviert hat. Die Millionen Patenkind-Biografien samt Projekthistorie böten einen Datenschatz, der in anonymisierter Form dazu genutzt werden könne, die Wirkung der Plan-Projekte zu analysieren und weiter zu verbessern.

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