




Wissenschaftler haben in neun Sorten des Trendgetränks Bubble Tea gesundheitsschädliche, verbotene Substanzen gefunden. Die Chemikalien stünden im Verdacht, das Krebsrisiko zu erhöhen oder Allergien auszulösen, bestätigte das Institut für Hygiene und Umweltmedizin der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen einen Bericht der „Rheinischen Post“ vom Mittwoch.
Jetzt ruft der Lebensmittel-Skandal auch die Staatsanwaltschaft auf den Plan, wie das Blatt am Donnerstag berichtet. Demnach hat die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach Ermittlungen zu den giftigen Stoffen im Trend-Getränk eingeleitet. Geprüft werde ein Anfangsverdacht einer Straftat wegen Verstößen gegen das Lebensmittelrecht.
Die Forscher der Aachener Hochschule hatten neun Sorten aus der Filiale einer bundesweiten Bubble-Tea-Ladenkette in Mönchengladbach unter die Lupe genommen. In allen Sorten fanden sie giftige Substanzen. In den Aromakugeln des Tees seien unter anderem das Lösungsmittel Styrol, Acetophenon und bromierte Substanzen in nicht geringer Konzentration entdeckt worden.
Die Stoffe sollen bei unsauberer Herstellung von Aromastoffen entstehen. Die Kugeln stammten von einem Großhersteller aus Taiwan. Wie die "Rheinische Post" weiter berichtet, hat ein erster Lebensmittelimporteur, der unter anderem die Großhandelskette Metro beliefert, den weiteren Vertrieb der Kugeln vorerst gestoppt.
Auf die in Lebensmitteln verbotenen Stoffe waren die Uni-Forscher bei einem Gerätetest des Mönchengladbacher Herstellers Leco gestoßen. Bislang seien dabei vor allem Kosmetikartikel auf Allergene untersucht, nun erstmals ein Lebensmittel analysiert worden.
Grenzwerte für die Stoffe, die im Verdacht stehen, das Krebsrisiko zu erhöhen und Allergien auszulösen, gibt es nicht, da ihr Einsatz in Lebensmitteln generell verboten ist. Der süße Tee mit den Aromakugeln soll nach dem Willen von Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) aus einem anderen Grund mit einem Warnhinweis versehen werden: Er hat nicht nur viele Kalorien, vor allem kleine Kinder könnten sich auch an den etwa erbsengroßen Kügelchen verschlucken.
Das nordrhein-westfälische Verbraucherschutzministerium kündigte weitere Untersuchungen an. Das Ministerium wies darauf hin, dass bei Analysen im Saarland bereits erhöhte Belastungen mit Keimen und fehlende Kenntlichmachung von Konservierungsstoffen festgestellt worden seien. Eine Gesundheitsgefahr sei davon aber nicht ausgegangen.