
Die Reaktion der Verbraucher fiel heftig aus. Als Mitte Februar auch in Deutschland Produkte mit Pferde- statt Rindfleisch auftauchten, ging die Nachfrage schlagartig zurück. In welchem Umfang der Absatz einbrach, zeigt jetzt eine Analyse des Marktforschungsunternehmens GfK. „In den letzten beiden Februarwochen halbierte sich die Nachfrage nach Tiefkühl-Lasagne und Tiefkühl-Cannelloni. Diese Produkte waren am häufigsten mit „PS-getunt” worden“, schreiben die Experten.





Nach und nach verlängerte sich die Liste, der mit Pferd versetzen Produkte. Rindergulasch und Ravioli waren betroffen und damit die Dosen-Fertiggerichte. Entsprechend ging der Absatz von Fertiggerichten in der Dose laut GfK in der achten Kalenderwoche um 46,5 Prozent in der neunten Kalenderwoche gar um 56,9 Prozent zurück.
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„Der Aufstieg der immer beliebteren Tiefkühl-Fertiggerichte ist erst einmal gestoppt, ein kräftiges Wachstum ist in ein zum Teil noch kräftigeres Minus umgeschlagen“, konstatieren die Forscher. Es bleibe aber abzuwarten, ob sich der Trend in den Märzwochen fortsetzt.
Daten zu einer möglichen Ursache der mittlerweile fast regelmäßig auftretenden Lebensmittelskandale liefern die GfK-Forscher in ihrer Untersuchung gleich mit: die vergleichsweise geringe Ausgabebereitschaft vieler Konsumenten für Lebensmittel. So würden die deutschen Verbraucher nicht ganz zwanzig Prozent ihrer gesamten Konsumausgaben für Nahrungs- und Genussmittel sowie für Getränke ausgeben. Das ist gerade einmal jeder fünfte Euro.
Einen weit größeren Teil verschlingen Haus und Wohnung sowie deren Einrichtung. „Im Vergleich mit den anderen europäischen Ländern sind in Deutschland somit die Ausgaben für die Ernährung am geringsten“, bilanzieren die GfK-Experten. Im EU-Durchschnitt würden sie um rund ein Fünftel höher liegen als in Deutschland. Zwar seien auch hierzulande die Ernährungsausgaben in den letzten Jahren gestiegen. „Das zeugt aber nicht unbedingt von höherer Wertschätzung für die Nahrungsmittel. Die Ursache dafür sind wohl eher die gestiegenen Rohstoffpreise“, heißt es in der Analyse.