Sein Charme war geliehen. Der VW-Käfer, 1934 von Ferdinand Porsche als KdF-Wagen ersonnen und 1945 als Volkswagen auf den Markt gebracht, war das Vorbild des 1997 vorgestellten New Beetle.
Die runden Formen mochten stark an den Vorgänger erinnern und die Blumenvase im Cockpit eine verspielte Reminiszenz sein – der New Beetle erfüllte weder die Auflage Nummer eins des Lastenhefts des Ur-Käfers – ein erschwingliches Modell, eben ein Volkswagen, zu sein – noch fand er die Sympathien, die andere Retro-Wiederauflagen wie etwa der Mini bekamen.
Nun ist endgültig Schluss. Der Volkswagen-Konzern erklärte schon im September 2018, dass die letzte Produktion im mexikanischen Puebla eingestellt werde. Am 10. Juli läuft nun der letzte Beetle vom Band.
Die Geschichte des Käfers und seines Epigonen endete damit leise und auf Raten. Volkswagen ist es nicht gelungen, aus der Tradition des Ur-Käfers und dem Lifestyle-Ansatz einer modernen Karosse eine Fahrzeugklasse zu kreieren, die ein eigenständiges Leben garantierte, so wie es BMW mit dem Mini oder Fiat mit dem 500 vormachten.
In Deutschland verkauft Volkswagen die geschlossene Version schon länger nicht mehr. Das Cabriolet, das hier stets den Löwenanteil an den Verkäufen ausgemacht hat, war noch länger auf der Webseite und bei Händlern zu finden. Die Produktion wurde im März 2018 eingestellt.
In den USA war der geschlossene New Beetle und später einfach Beetle über viele Jahre ein Erfolg. Doch im Jahr 2017 sanken die Verkaufszahlen auf 15.166 Stück – ein Bruchteil dessen, was dort an Jettas abgesetzt wird.
Unternehmerisch ist das Ende des Beetle wohl eine konsequente Entscheidung. Sie zieht dennoch einen Schlussstrich unter eine sympathische Legende mit Persönlichkeit. „Der Verlust des Beetle nach drei Generationen und fast sieben Jahrzehnten wird unter den treuen Beetle-Fans starke Emotionen hervorrufen“, sagte der USA-Chef von VW, Hinrich Woebcke der dpa.





Einem Bericht von Bloomberg zufolge soll es für die Fans des kugeligen Fahrzeugs jedoch noch einen letzten Hoffnungsschimmer geben – VW-Chef Herbert Diess soll in Erwägung gezogen haben, den Käfer als vollelektrisches Auto wiederzubeleben. Das wird gestützt von der Aussage von Woebcke in Bezug auf eine mögliche spätere Wiederauferstehung des Beetle: „Sag' niemals nie.“ Es wäre dann sein drittes Leben.