Lidl-Lieferant Mitarbeiter verdienen weniger als Mindestlohn

Bei einem Lieferanten des Discounters Lidl sollen Mitarbeiter einem Bericht zufolge weniger als den Mindestlohn verdient haben. Strafverfolgungsbehörden ermitteln jetzt gegen Gemüsebauern aus der Vorderpfalz.

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Bei einem Lieferanten des Unternehmens sollen Mitarbeiter unter Mindestlohn beschäftigt worden sein. Quelle: dpa

Kaiserslautern Die Strafverfolgungsbehörden ermitteln gegen Gemüsebauern in der Vorderpfalz wegen des Verdachts, Arbeiter unter Mindestlohn beschäftigt und keine Sozialversicherungsbeiträge für sie entrichtet zu haben. Bereits im Mai seien deswegen sechs Betriebe durchsucht worden, sagte der zuständige Staatsanwalt Karl-Heinz Frohn am Donnerstag in Kaiserslautern. Betroffen seien Saisonarbeiter aus Rumänien.

Nach Informationen des NDR-Magazins „Panorama“ soll es sich bei den Unternehmen um wichtige Lieferanten der Einzelhandelsgruppe Lidl handeln. Das Gemüse sei in Filialen in ganz Deutschland verkauft worden, etwa Möhren, Salat, Kohlrabi, Sellerie, Zwiebeln oder Radieschen, berichtete der Sender.

Für die Ermittlungen seien etwaige Geschäftsbeziehungen der unter Verdacht geratenen Betriebe nicht relevant, sagte dazu Staatsanwalt Frohn. Lidl teilte mit, sich zu laufenden Verfahren nicht zu äußern.

Der Fall mache deutlich, dass Mindestlohnverstöße keine versehentlichen Einzelfälle seien, sagte der Landesvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds, Dietmar Muscheid. „Der Mindestlohn wird immer wieder branchenübergreifend systematisch unterwandert.“ Es dürfe nicht sein, dass mangelnde Kontrollen dazu führten, „dass sich Betriebe gesetzeswidrig auf Kosten der Beschäftigten bereichern“.

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