Limonadenhersteller Getränkekonzerne scheitern mit Übernahmeangeboten für Lemonaid

Lemonaid und Charitea Quelle: Presse

Weil in der Coronakrise das Gastronomiegeschäft einbrach, meldeten sich verstärkt Kaufinteressenten bei der Hamburger Bio-Getränkefirma Lemonaid. Doch deren Chef Paul Bethke blieb standhaft, wie er im WiWo-Podcast sagt.

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Die Gründer der Hamburger Getränkefirma Lemonaid erhalten wegen der Corona-Pandemie verstärkt Übernahmeangebote: „Es ist tatsächlich so, dass große Firmen immer wieder auf uns zukommen und mit uns reden wollen, gerade dieses Jahr war intensiv, was das angeht“, sagte Lemonaid-Chef Paul Bethke im Wirtschaftswoche-Podcast Chefgespräch mit WiWo-Chefredakteur Beat Balzli.

Weil Lemonaid einen Gastronomie-Anteil von rund 70 Prozent hat, hätten wohl einige potenzielle Käufer angesichts geschlossener Bars und Restaurants gedacht: „Jetzt sind sie vielleicht angeschlagen“, und: „Vielleicht kriegen wir sie jetzt“, sagte Bethke. Aber er sei immer standhaft geblieben, „weil wir für was anderes stehen wollen, als ein Element von Nestlé oder einer großen Brauerei zu sein.“

Paul Bethke, studierter Volkswirt, gründete 2009 in Hamburg gemeinsam mit seinem Kollegen Felix Langguth das Sozialunternehmen Lemonaid. Kern sind die beiden Bio-Getränke Lemonaid (Limonade) und Charitea (Eistee).

Pro verkaufter Flasche spendet die Firma für soziale Projekte in den Regionen, von wo sie die Rohstoffe für die Getränke bezieht, etwa Paraguay oder Sri Lanka. Vergangenes Jahr erzielte die Lemonaid Beverages GmbH rund 14 Millionen Euro Umsatz. Bislang hat die Firma Sozialprojekte mit insgesamt vier Millionen Euro unterstützt.


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„Die Firmen, die auf uns zukommen, sind oft Riesenkonzerne, die wenig Interesse daran haben, was wir hier wirklich tun“, sagte Bethke. Mehr und mehr Konzerne stünden mittlerweile unter Druck, sich in irgendeiner Form nachhaltiger positionieren zu müssen, „weil das der Kunde immer mehr erwartet. Aber wie nachhaltig die das wollen, ist nochmal eine andere Frage.“ Bislang sei er aber noch mit keinem Interessenten an den Verhandlungspunkt gelangt, an dem sie über Preise gesprochen hätten: „Ich verkaufe Lemonaid nicht.“

Mehr zum Thema: Hier hören Sie das Chefgespräch mit Lemonaid-Chef Bethke im Podcast.

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