Literaturszene Stiftung sieht Buchbranche durch KNV-Insolvenz in großer Gefahr

Die Vielfalt der Literaturszene ist laut Kurt-Wolff-Stiftung nach der KNV-Pleite in Gefahr. Politik und Gesellschaft sollten deshalb eingreifen.

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Stiftung sieht Buchbranche durch KNV-Insolvenz in großer Gefahr Quelle: dpa

Berlin Die Insolvenz des Buchgroßhändlers KNV ist nach Darstellung der Kurt-Wolff-Stiftung eine große Gefahr für den Buchhandel. „Dieser Riese droht, sollte er weiter fallen, einen beträchtlichen Teil der Buchbranche mit sich zu reißen“, erklärte die Stiftung, deren Ziel die Förderung einer vielfältigen Verlags- und Literaturszene ist, am Dienstag in einer Mitteilung. Schnelle finanzielle Hilfen für die Buchbranche seien dringend erforderlich.

Der Buch- und Mediengroßhändler Koch, Neff & Volckmar (KNV-Gruppe) mit gut 1900 Mitarbeitern hatte am vergangenen Donnerstag Insolvenz beim Amtsgericht Stuttgart angemeldet. Das Unternehmen ist wichtiges Bindeglied zwischen Verlagen und Buchhandlungen.

„Schon jetzt zieht diese Insolvenz bedrohlich weite Kreise“, erklärte die in Leipzig ansässige Stiftung. Unabhängige Buchhandlungen und Verlage gerieten unverschuldet in Not. Viele Buchhandlungen litten unter Lieferengpässen, da Verlage die Belieferung von KNV aus Selbstschutz eingestellt hätten.

„Den Buchhandlungen und Verlagen, die jetzt bedroht sind, verdankt das literarische Leben im deutschsprachigen Raum unendlich viel. Die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft dürfen nicht zulassen, dass ein Riese fällt und in seinem Sturz eine ganze Branche nachhaltig beschädigt“, hieß es.

Die Kurt-Wolff-Stiftung wurde im Jahr 2000 von unabhängigen Verlegerinnen und Verlegern sowie dem damaligen Kulturstaatsminister Michael Naumann gegründet. Sie wird unter anderem vom Börsenverein des deutschen Buchhandels und von der Bundesregierung unterstützt.

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