Locomore Flixbus sieht große Nachfrage für Fernzug

Nach drei Monaten auf der Schiene zieht Flixbus eine positive Zwischenbilanz. Zehntausende Tickets wurden für Fernfahrten mit dem Locomore-Zug verkauft. Auch das Busgeschäft profitiert.

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Der Fernzugverkehr läuft unter Flixbus gut an. Quelle: dpa

Berlin Gut drei Monate nach dem Neustart für den privaten Fernzug zwischen Berlin und Stuttgart zeigt sich Flixbus zufrieden mit dem Fahrscheinverkäufen. „Die Nachfrage nach intermodalen Verbindungen ist so groß, dass wir das Zugangebot bereits dauerhaft um zahlreiche Anschlussverbindungen mit dem Fernbus erweitert haben“, teilte Geschäftsführer André Schwämmlein der Deutschen Presse-Agentur mit. So nutzten viele Gäste aus dem Raum Stuttgart den Locomore-Zug bis Hannover und von dort den Flixbus nach Hamburg.

Rund 70.000 Zugfahrkarten hat das Busunternehmen nach eigenen Angaben bislang verkauft – verglichen mit vierteljährlich etwa 35 Millionen Fahrgästen in Intercity und ICE der Deutschen Bahn. Die Verbindung wird bei Flixbus aber nach eigener Prognose zu einem Fahrgastrekord an Weihnachten beitragen. Zumal für die Weihnachtszeit auch Fahrkarten für den Hamburg-Köln-Express verkauft werden, der für die Zeit vom 22. Dezember bis 2. Januar wiederbelebt wird.

Damit kooperiert der Busanbieter nun wie schon in Tschechien und Österreich auch in Deutschland mit der Schiene. „Unser Kerngeschäft ist allerdings der Fernbusbetrieb, und hier liegt der Fokus auf dem Netzausbau in Deutschland und Europa“, stellte Schwämmlein klar. Zu den 500 Haltepunkten der grünen Busse im deutschsprachigen Raum sollen nach Plänen des Unternehmens von April an rund 140 hinzukommen.

Flixbus kritisierte, die eigenen Zugtickets würden im Buchungssystem der Deutschen Bahn nicht angemessen abgebildet. Ein Bahnsprecher bestätigte, dass im November zwei Locomore-Fahrten mit falschem Termin angeboten wurden. Dies habe aber auch mit widersprüchlichen Daten von Flixbus zu tun. Nach seinen Angaben laufen Gespräche mit Flixbus über die Darstellung von Locomore im Buchungssystem der Bahn. „Es wird niemand benachteiligt“, sagte der Sprecher.

Locomore hatte im Mai ein halbes Jahr nach dem Start wegen Insolvenz den Zugbetrieb eingestellt – das selbst gesteckte Ziel von 1000 verkauften Fahrkarten pro Tag war nicht erreicht worden. Ende August kam der Neustart mit Hilfe von Flixbus. Wie beim Bus fährt Flixbus auch auf der Schiene nicht selbst, sondern verkauft die Fahrkarten für Partnerunternehmen. Den Locomore-Zug betreibt das tschechische Unternehmen Leo Express, beim Hamburg-Köln-Express (HKX) heißt der Partner BahnTouristikExpress GmbH aus Nürnberg.

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