Logistikkonzern Spedition Kühne + Nagel korrigiert Ziele

Der Logistiker Kühne + Nagel hat seine Wachstumsziele für 2012 gesenkt. Grund dafür sei das schwierige Marktumfeld, teilte das Schweizer Unternehmen mit. An der Börse schlug die Nachricht aber keine großen Wellen.

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Kühne + Nagel leidet unter der nachlassenden Wirtschaftsdynamik. Quelle: Pressefoto Kuehne + Nagel

Zürich Der Schweizer Spediteur Kühne + Nagel hat angesichts des schwierigen Marktumfelds seine Wachstumsziele für das laufende Jahr gesenkt. Dank der eingeleiteten Sparmaßnahmen sieht sich das Unternehmen aber auf Kurs zu den den angepeilten Rentabilitätszielen. „Weit stärker als prognostiziert hat die Wirtschaftsdynamik in den letzten Monaten auf globaler Ebene nachgelassen und in der Folge auch den Logistiksektor erfasst“, erklärte Verwaltungsratspräsident Karl Gernandt am Montag.

Kühne + Nagel habe sich angesichts des widrigen Marktumfelds im zweiten Quartal gut behauptet und das Kostensenkungsprogramm zeigte Wirkung. „Die Gruppe nähert sich wieder den für das Gesamtjahr 2012 angestrebten Rentabilitäts- und Produktivitätszielen an“, wie Gernandt ausführte. Der Konzern hatte im März einen Einstellungsstopp verhängt.

In der Seefracht rechnet der Konzern 2012 nun noch mit einem Volumenzuwachs von acht Prozent und in der Luftfracht mit einem Plus von zwei bis vier Prozent. Zuvor war Kühne + Nagel von zehn beziehungsweise sechs bis acht Prozent Anstieg ausgegangen. „Gedämpftes Konsumverhalten in allen Teilen der Welt und eine sich verstärkende Marktvolatilität prägten im ersten Halbjahr 2012 das internationale Logistikgeschäft“, sagte Konzernchef Reinhard Lange: „So wirkte sich die Schwäche des Handels insbesondere auf den Routen von Asien nach Europa und Nordamerika aus und verlangsamte die Volumenentwicklung in der See- und Luftfracht deutlich.“

Mit seinen neuen Wachstumsvorgaben würde der Konzern Marktanteile gewinnen: Weltweit rechnet Kühne + Nagel für die Seefracht mit drei bis vier Prozent Zuwachs und für die Luftfracht sogar mit einem Rückgang von drei Prozent.

Im zweiten Quartal steigerte der Konkurrenten der Deutsche Bahn-Tochter Schenker den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 5,3 Prozent auf 5,23 Milliarden Franken (4,3 Milliarden Euro). Das Wachstum ging allerdings zulasten des Gewinns: Mit 146 Millionen Franken blieb unter dem Strich um 8,2 Prozent weniger übrig als vor einem Jahr. Im ersten Halbjahr sank der Gewinn sogar noch stärker um fast ein Drittel auf 214 Millionen Franken - im ersten Quartal hatte eine von der Europäischen Kommission verhängte Buße für eine Beteiligung an einem Kartell für Luftfrachtpreise den Gewinn um 65 Millionen Franken geschmälert.

An der Börse schlug die Nachricht keine großen Wellen: Die K+N-Aktien stiegen leicht auf 100,60 Franken und entwickelten sich damit im Rahmen des europäischen Vergleichsindex. „Ein von der sich abschwächenden globalen Konjunktur geprägter Semesterausweis des Logistikers, der allerdings mehr oder weniger in den Erwartungen liegt“, kommentierten die Analysten der Privatbank Notenstein.

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