
Frankreich und die Niederlande wollen die Airline-Gruppe Air France-KLM Insidern zufolge mit insgesamt zehn Milliarden Euro Finanzhilfe durch die Coronakrise bringen. Ein Großteil davon seien staatlich garantierte Kredite. Der französische Staat werde nunmehr für 90 Prozent statt der zunächst angebotenen 70 Prozent des Bankkredites bürgen, sagten zwei mit den Beratungen Vertraute der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch.
Über die höhere Garantie hatte als erstes die Zeitung „La Tribune“ berichtet. Sprecher der Airlines und des Finanzministeriums in Paris wollten sich dazu nicht äußern.
Weltweit kämpfen Fluggesellschaften ums Überleben, weil durch Einreisestopps und Nachfrageeinbruch in der Coronavirus-Pandemie der Luftverkehr weitgehend zum Erliegen gekommen ist. Auch die Lufthansa verhandelt über ein Hilfspaket, das sich Insidern zufolge auf ein Volumen von fast zehn Milliarden Euro für den gesamten Konzern belaufen wird.
Anfang April hatte Reuters erfahren, dass Air France von Frankreich vier Milliarden Euro an staatlich gefördertem Kredit bekommen sollte. Kurz vor Ostern erklärte Konzernchef Benjamin Smith, die Airline brauche Staatshilfe. Im dritten Quartal drohe der Fluggesellschaft das Geld auszugehen. Frankreich und die Niederlande sind mit je 14 Prozent an Air France-KLM beteiligt.
Nach Medienberichten in Frankreich will Air France außerdem einen staatlichen Notfallfonds anzapfen, sodass sich ihr Hilfspaket auf acht Milliarden Euro beläuft. Die Niederlande würden KLM mit zwei Milliarden Euro unter die Arme greifen, hatte Reuters früher erfahren. Insgesamt belaufe sich die Finanzhilfe auf rund zehn Milliarden Euro für den Konzern, sagten zwei Insider.