Luftfahrt Easyjet setzt Hoffnungen auf das Sommerquartal

Der Billigflieger beförderte im letzten Halbjahr 89 Prozent weniger Passagiere als im Vorjahr. Nun hofft Easyjet, dass im Sommer mehr geflogen wird.

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Die Coronakrise trifft Airlines hart. Der britische Billigflieger Easyjet hofft, dass im Sommer wieder mehr geflogen wird. Quelle: dpa

Der britische Billigflieger Easyjet rüstet sich nach dem nahezu kompletten Zusammenbruch seines Flugbetriebs für ein baldiges Ende der Lockdown-Maßnahmen nicht nur in seinem Heimatmarkt.

Zwar ist auch im Sommerquartal bisher nur ein deutlich vermindertes Flugangebot von 20 Prozent des Niveaus von 2019 geplant. Doch sei Easyjet flexibel genug, um die Zahl der Flüge und die angeflogenen Ziele bei einem Nachfrageanstieg schnell wieder auszuweiten, sagte Unternehmenschef Johan Lundgren laut Mitteilung vom Mittwoch in Luton bei London.

Großbritanniens Regierung unter Premierminister Boris Johnson will voraussichtlich ab Mitte Mai Reisen ins Ausland wieder erlauben. Und auch in Europa planten die meisten Länder angesichts der Fortschritte ihrer Impfkampagnen wieder die Rückkehr zum planmäßigen Flugbetrieb, sagte Luton.

Der Ryanair-Konkurrent hatte wegen der Reisebeschränkungen im Winterhalbjahr, das bei Easyjet von Oktober bis Ende März läuft, den ursprünglichen Flugplan nahezu komplett eingedampft. Innerhalb der sechs Monate beförderte die Airline knapp 4,1 Millionen Passagiere - 89 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Der Umsatz brach um 90 Prozent auf rund 235 Millionen Pfund (271 Millionen Euro) ein. Ersten Berechnungen zufolge dürfte Easyjet daraus ein um Sonderposten bereinigter Vorsteuerverlust von 690 bis 730 Millionen Pfund entstanden sein, nach minus 193 Millionen Pfund ein Jahr zuvor.

Easyjet hatte zunächst sogar noch einen etwas stärkeren Einbruch befürchtet. Die endgültigen Zahlen für das Halbjahr will das Unternehmen am 20. Mai veröffentlichen.

Die Corona-Pandemie hat die gesamte Flugbranche schwer getroffen und Easyjet im vergangenen Geschäftsjahr den ersten Verlust ihrer Geschichte eingebrockt. Der Billigflieger hatte Stellen abgebaut und etwa Flugzeuge verkauft, die nunmehr zurückgeleast werden.

Auch eine spätere Abnahme von bereits bestellten neuen Jets vom Hersteller Airbus gehört zum Sparprogramm. Zudem hatte sich der Konzern frisches Geld unter anderem durch die Aufnahme neuer Kredite besorgt. Von den 5,5 Milliarden Pfund, die seit Beginn der Pandemie aufgenommen wurden, sind laut Easyjet noch 2,9 Milliarden Pfund frei verfügbar.

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