Luftfahrt Insolvenzverwalter setzt Frist für Angebote für den Flughafen Hahn

Der Airport liegt unter den 21 internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland nach der Passagierzahl auf Platz 14. Quelle: imago/Rainer Unkel

Bislang liegen zwei Verträge zum Verkauf des insolventen Airports vor. Weitere Interessenten können aber bis zum 9. März noch Angebote abgeben.

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Der Verkauf des Flughafens Frankfurt-Hahn soll nach dem Willen des Insolvenzverwalters Jan Markus Plathner im März über die Bühne gehen. Plathner forderte Bieter und sonstige Interessen am Dienstag auf, bis zum 9. März ein Angebot abzugeben. Ein Abschluss solle möglichst bis zum 26. März erfolgen.

Eine Änderung des Zeitplanes sei aber möglich, teilte Plathner am Montag mit. „Im Hinblick auf die versagte Genehmigung in den besonderen Gläubigerversammlungen und die neuen Interessenbekundungen möchten wir potenziellen Interessenten die Chance geben, am Investorenprozess teilzunehmen“, sagte Plathner.

Bislang liegen zwei Verträge zum Verkauf des Flughafens vor. Der Gläubigerausschuss hatte sich zuletzt gegen die Offerte der NR Holding ausgesprochen. Sie gehört dem russischen Investor Viktor Charitonin, der die Eifelrennstrecke Nürburgring betreibt.

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Die Übernahme des Flughafens durch den Russen wird von Politikern kritisiert. Charitonin steht zwar nicht auf der EU-Sanktionsliste wegen des Krieges von Russland gegen die Ukraine. Anfang 2018 führte ihn die US-Regierung aber auf einer so genannten „Putin-Liste“ mit knapp 100 russischen Oligarchen auf, die wegen ihrer Kreml-Nähe Kandidaten für US-Sanktionen waren.

Der zweite Vertrag wurde Medienberichten zufolge mit der Mainzer Immobilienfirma WR Holding abgeschlossen. Beide Bieter haben die Kaufsumme hinterlegt.

Plathner hatte zuletzt von weiteren Interessenten gesprochen. Einem Bericht des SWR zufolge ist darunter die türkische YDA-Gruppe, zu der unter anderem der Flughafen in Dalaman gehört. Allerdings liegen hier noch keine Details vor.

Der mit dem Billigflieger Ryanair einst gewachsene Flughafen steckt schon viele Jahre in der Krise und musste vom Land Rheinland-Pfalz mit Staatsgeldern am Leben gehalten werden. 2016 wurde er an ein chinesisches Unternehmen verkauft, das später pleite ging. Seit Oktober 2021 läuft das Insolvenzverfahren.

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Der Airport liegt unter den 21 internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland nach der Passagierzahl auf Platz 14. Von Januar bis November 2022 zählte er 1,23 Millionen Fluggäste. Vor zehn Jahren waren es noch mehr als doppelt so viele gewesen.

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