Lufthansa-Billigtochter Eurowings richtet sich auf harten Wettbewerb mit Ryanair ein

Eurowings bleibt 2018 weiter auf Wachstumskurs. Nun richtet sich die Lufthansa-Tochter auf einen harten Wettbewerb mit Ryanair ein.

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Im März seien die Passagierzahlen von Eurowings im Vergleich zum Vorjahr um 46 Prozent gestiegen bei einem nur um 31 Prozent erweiterten Angebot. Quelle: dpa

München/Frankfurt Der Lufthansa-Billigflieger Eurowings richtet sich auf einen harten Wettbewerb mit der irischen Ryanair vor allem am Flughafen Düsseldorf ein. Mit den Flugrechten der kürzlich übernommenen Laudamotion werde sich Ryanair dort verstärkt niederlassen, erklärte Eurowings-Geschäftsführer Oliver Wagner am Mittwoch. Aus seiner Sicht seien die nach der Air-Berlin-Pleite aufgetretenen Lücken im Düsseldorfer Flugplan bereits „mehr oder minder“ wieder geschlossen.

Der Ryanair-Einstieg bei Lauda hatte auch Folgen für die stark wachsende Eurowings. Statt der geplanten acht Lauda-Jets hat die Lufthansa-Tochter von den Österreichern nur vier Flugzeuge samt Personal bis Ende Mai angemietet und musste die übrigen Maschinen und Besatzungen aus eigener Kraft beschaffen. Über eine mögliche Fortsetzung der Miete werde noch verhandelt, sagte Wagner.

Im März seien die Passagierzahlen im Vergleich zum Vorjahr um 46 Prozent gestiegen bei einem nur um 31 Prozent erweiterten Angebot. Eurowings profitiert vor allem davon, dass das Unternehmen die mit der Pleite von Air Berlin frei gewordenen Kapazitäten übernehmen konnte. Die Lufthansa hatte gut die Hälfte der 144 Flugzeuge von Air Berlin übernommen, um Eurowings auszubauen.

Die Eurowings will dem Geschäftsführer zufolge weiter stark zulegen. Um alleine mit dem Marktwachstum mitzuhalten, müssen jedes Jahr zehn neue Maschinen in Dienst gestellt werden, sagte Wagner. Derzeit bewältige man mit einer „Mordsanstrengung“ die Integration von 80 neuen Flugzeugen, die in dem Eurowings-System auch von externen Gesellschaften geflogen werden können. Es werde bis zum Winter dauern, bis sämtliche Flugzeuge umlackiert und die Besatzungen mit Eurowings-Uniformen ausgestattet sind.

Am stärksten baut Eurowings derzeit das Angebot am Flughafen München aus auf rund 40 Zielorte – darunter zählen ab Sommer Langstreckenflüge in die USA und zur Dominikanischen Republik. Die Kapazität werde auf zehn Flugzeuge verdoppelt, kündigte Wagner an.

Auch die innerdeutschen Verbindungen nach Hamburg, Köln und Düsseldorf werde man ausbauen, kündigte Wagner an. Am Standort werde man mit mehr als zwei Millionen Passagieren eine starke Nummer zwei hinter der Lufthansa werden. Von deren Zubringer-Flügen könne man für die Langstrecke deutlich profitieren.

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