Luxusgüter Der Luxusboom in der Krise

Die Königsallee in Düsseldorf: Wer gerne teuer einkauft, wird hier fündig. Quelle: imago images

Inflation, Energiekrise und Lieferschwierigkeiten sorgen für schlechte Stimmung bei Verbrauchern und Unternehmen. Doch die Luxusbranche verzeichnet höhere Umsätze denn je. Vor allem die Hotellerie boomt.

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Wegen stark erhöhter Energie- und Lebensmittelpreise müssen Verbraucher in Deutschland den Gürtel enger schnallen. Es wird gespart bei Lebensmitteln, beim Heizen und bei Freizeitausgaben. Doch nicht alle scheint die Krise zu treffen: Der Luxusgütermarkt scheint den Ukraine-Krieg, die Inflation und die Energiekrise bereits überwunden zu haben. Das Geschäft mit dem Luxus boomt – deutschlandweit werden Rekordumsätze gemacht. Im Jahr 2022 ist der Umsatz auf 330 Milliarden Euro gestiegen, ein Anstieg von fast 15 Prozent.
Dabei hatte die Coronapandemie der Luxusgüterindustrie im Jahr 2020 noch den größten Einbruch ihrer Geschichte beschert. Die Krise hielt in der Branche aber nicht lange an: Nach einer Studie der Unternehmensberatung Bain übertraf der weltweite Markt für persönliche Luxusgüter wie Kleidung und Schmuck schon 2021 mit 288 Milliarden Euro das Vor-Corona-Niveau. Und der Trend reißt auch 2022 nicht ab.

Der Umsatz des Luxuskonzerns LVMH wuchs in den ersten sechs Monaten dieses Jahres auf fast 37 Milliarden Euro an. Das entspricht einer Steigerung um fast 28 Prozent. Der operative Gewinn stieg um 34 Prozent – auf mehr als 10 Milliarden Euro. Auch beim Wettbewerber Hermes wuchsen Umsatz und Gewinn deutlich zweistellig: Mit 2,77 Milliarden Euro lagen die Gesamteinnahmen währungsbereinigt um 27 Prozent über dem Vorjahreswert.

Wohlhabende als Krisenprofiteure

Der Branche kommt wohl zugute, dass viele Wohlhabende während der Krise noch wohlhabender wurden: Laut Schätzungen der Beratungsgesellschaft Capgemini wuchs die Zahl der Dollar-Millionäre im Jahr 2021 deutlich, sowohl weltweit als auch in Deutschland. Hierzulande zählen inzwischen 1,63 Millionen Einwohner zur Riege der Millionäre.

Davon profitiert neben der Luxusgüterbranche, vor allem eine weitere: Die Hotellerie. Traditionell wird dort zur Weihnachtszeit besonders viel Geld ausgegeben. Georg Plesser ist Hoteldirektor des Excelsior Ernst in Köln. Das 160 Jahre alte Traditionshaus ist eines der luxuriösesten 5-Sterne-Hotels Deutschlands. Das beliebteste Getränk im Excelsior Ernst? Der Champagner. Plesser glaubt die Antwort auf die Frage, woher das ganze Geld kommt, zu kennen.
Was Georg Plessers Erklärung für den Luxusboom ist und ob die Wohlhabenden die Inflation wirklich nicht merken – dem ist die WirtschaftsWoche in folgendem Videobeitrag auf die Spur gegangen.

Luxusboom in der Krise

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