
Berlin Die Dienstleister halten die deutsche Wirtschaft in Schwung und dämpfen die Sorge vor einer Rezession etwas. Während die Industrie im Dezember weiter schwächelte, wuchsen die Geschäfte im Service-Sektor so stark wie seit fünf Monaten nicht mehr. Der Einkaufsmanagerindex für die gesamte Privatwirtschaft kletterte dadurch um 1,9 auf 51,3 Punkte, wie das Markit-Institut am Donnerstag zu seiner Umfrage unter Hunderten Unternehmen mitteilte. Es war der stärkste Anstieg seit mehr als einem Jahr.
„Dennoch dürfte das Wachstum im vierten Quartal das schwächste seit zweieinhalb Jahren werden“, sagte Markit-Experte Tim Moore. Dafür ist vor allem die Industrie verantwortlich. Deren Barometer stieg zwar entgegen der Erwartung von Analysten um 0,2 auf 48,1 Punkte. Es blieb aber unter der Marke von 50 Punkten, ab der Wachstum signalisiert wird. „Die Industrieproduktion ist nun schon drei Monate in Folge gefallen wegen der geringeren Auslastung und weil in dem unsicheren Umfeld viele Investitionen aufgeschoben werden“, sagte Moore.
Die Aufträge schrumpften in den vergangenen zweieinhalb Jahren nur einmal schneller. Besonders aus dem Ausland blieben Aufträge aus. Die Dienstleister profitieren noch von der besseren Binnenkonjunktur, die sich aus höheren Löhnen und steigender Beschäftigung speist. Deren Barometer kletterte um 2,4 auf 52,7 Zähler, während Analysten mit einem Rückgang auf 50 Punkte gerechnet hatten. Allerdings stiegen die Neuaufträge in der zweiten Jahreshälfte kaum noch.