
Der Schock bei den Schlecker-Mitarbeitern sitzt immer noch tief. 12.000 Mitarbeiter werden nach den Sanierungsplänen von Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz ihre Stelle verlieren. Rund 3.000 der derzeit noch 5.400 deutschen Filialen werden geschlossen. Nur ein harter Schnitt kann Schlecker überhaupt noch retten, so Geiwitz.
Was viele erstaunt ist, dass der Sanierungsexperte, der auch bei Druckmaschinenbauer Manroland im Einsatz ist, die Marke Schlecker als solche erhalten möchte. Bereits beim Bekanntwerden der Pleite hatten sich Experten negativ zum Image der Marke geäußert. Sie hielten das schlechte Ansehen Schleckers in der Öffentlichkeiten und die im Vergleich zur Konkurrenz sehr niedrigen Imagewerten für einen der Hauptgründe des Scheiterns der Marke
Schlecker war in den vergangenen Jahren immer wieder in die Schlagzeilen geraten. Der Discounter hatte vermehrt Leiharbeitskräfte beschäftigt und Dumping-Stundenlöhne von 6,50 Euro gezahlt. Das kam bei den Kunden überhaupt nicht gut an, genauso wenig wie die dunklen, engen Märkte und die hohen Preise. Jetzt wollen die Verantwortlichen die Preise im Kernsortiment deutlich reduzieren. Ein vielversprechender Ansatz, denn obwohl sich Schlecker "Discounter" nannte, zeigt eine exklusive Studie der WirtschaftsWoche wie teuer die Märkte im Vergleich zur Konkurrenz tatsächlich waren.





Das alles soll sich ändern - nur der Name Schlecker nicht. Geiwitz will an der Marke festhalten. Es sei einfacher, das Negativ-Image zu verbessern, als eine neue Marke zu etablieren, die so bekannt sei. Das sieht Holger Geißler vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov kritisch. "Ich finde es gewagt. Mir ist kein Fall bekannt, wo es einer Marke, deren Imagewerte derart tief im Keller waren, gelungen ist, wieder aufzuerstehen."