Der Vorstoß klingt eindrucksvoll: Der Fastfoodriese McDonald's will die Verwendung von Plastik in den mehr als eine Milliarde Kinderspielzeugen, die das Unternehmen jedes Jahr weltweit verkauft, in den kommenden Jahren drastisch reduzieren. So sollen in den Happy-Meal-Angeboten für Kinder künftig mehr Spielzeuge aus recycelten oder pflanzlichen Kunststoffen hergestellt werden, kündigte der US-Konzern an. Auch in Deutschland plant das Unternehmen demnach, den Plastikanteil zu senken. „Ziel für den deutschen Markt ist es, bis 2025 komplett auf nachhaltigere Spielzeuge im Happy Meal umzustellen“, sagte eine Sprecherin der WirtschaftsWoche.
Auf dem Weg zu nachhaltigeren Angeboten sieht sich die Restaurantkette, die in Deutschland mehr als drei Milliarden Euro Umsatz erzielt, auf einem guten Weg. „Mit Einführung der Bücheroption als dauerhafte Alternative zum Spielzeug sowie zusätzlichen Bücheraktionen im Happy Meal haben wir begonnen, den Fokus auf nachhaltigere Optionen zu legen“, teilt das Unternehmen auf Anfrage mit. Zudem würden „seit 2020 keine batteriebetriebenen Spielzeuge mehr ausgeben“. Als Alternative zu Plastikspielzeugen würden unter anderem Spielfiguren aus Papier angeboten, auch bei der Verpackung der „Happy Meal“-Spielzeuge setze man neuerdings auf Papier statt auf Plastikbeutel.
McDonald’s als ökologischer Vorzeigebetrieb? Die Umweltschutzorganisation Greenpeace sieht das ganz anders. „Die Ankündigung von McDonald’s ist absolutes Greenwashing“, kritisiert Viola Wohlgemuth, die sich bei Greenpeace um die Themen Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschutz kümmert. „Der Fastfood-Konzern nennt die Produkte im Happy Meal vielleicht etwas grüner, ersetzt im Grunde aber nur einen kritischen Rohstoff durch einen anderen, und bleibt bei seinem Wegwerf-Modell“, sagt Wohlgemuth. Die wirklich notwendigen Maßnahmen würden derweil verschleppt.
So ist die gesamte Gastro-Branche ist ab Anfang 2023 gesetzlich verpflichtet, Mehrwegverpackungen als Alternativen anzubieten. „Hier müssen McDonald’s und Co. jetzt dringend aktiv werden, wenn sie auch nur die gesetzliche Frist einhalten wollen“, fordert Wohlgemuth. Wenn die Systemgastronomen wirklich etwas bewegen wollten, „heißt der Weg: Ausstieg aus dem Einweg-Modell“, sagt die Greenpeace-Expertin. „Bislang sehen wir da kaum Bewegung und die Zeit wird knapp.“
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