




Nach dem Ausstieg der Handelskette Real aus der Tarifbindung bietet Olaf Koch, Vorstandschef der Konzernmutter Metro, den Arbeitnehmervertretern Verhandlungen an. „Wir wollen mit der Gewerkschaft Verdi über Lösungen verhandeln. Aber klar ist: Das Modell, in dem Real heute stark benachteiligt wird, akzeptieren wir nicht mehr“, sagte Koch im Interview mit der WirtschaftsWoche.
Die größten Lebensmittelhändler Deutschlands
Bartells-Langness
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 3,09 Milliarden Euro (Schätzung)
Globus
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 3,23 Milliarden Euro
Rossmann
Umsatz mit Lebensmitteln in Deutschland: 5,18 Milliarden Euro
dm
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 6,33 Milliarden Euro
Lekkerland
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 8,98 Milliarden Euro
Metro (Real, Cash & Carry)
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 10,27 Milliarden Euro (Schätzung)
Aldi (Nord und Süd)
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 22,79 Milliarden Euro (Schätzung)
Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland)
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 28,05 Milliarden Euro (Schätzung)
Rewe-Gruppe
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 28,57 Milliarden Euro (Schätzung)
Edeka (inkl. Netto)
Umsatz mit Lebensmitteln 2015: 48,27 Milliarden Euro
Quelle: TradeDimensions / Statista
Nach Kochs Angaben liegen die Personalkosten bei Real „bis zu 30 Prozent über denen unserer Konkurrenten.“ Der Metro-Chef macht dafür „gravierende Wettbewerbsverzerrungen im Handel“ verantwortlich. Koch: „Wir glauben weiterhin an die Grundidee der Tarifpartnerschaft. Diese muss aber für die gesamte Branche gelten, nur dann ist sie fair und tragfähig. Das ist derzeit im deutschen Lebensmittelhandel nicht der Fall, und das ist für uns nicht mehr akzeptabel. Es kann nicht sein, dass man für Tariftreue auch noch bestraft wird und damit die Nachhaltigkeit unseres Geschäftsmodells und damit auch der Arbeitsplätze gefährdet.“
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Der Ausstieg aus der Tarifbindung soll für die 38.000 Beschäftigten der Handelskette Real zunächst zu keinen Gehaltseinbußen führen. „An die monatlichen Entgelte der bereits Beschäftigten wollen wir nicht drangehen“, sagte Koch der WirtschaftsWoche. Auch seien keine Stellenstreichungen geplant.
Der Metro-Chef warnte Verdi davor, den Tarifausstieg zum Anlass für Streikaktionen zu nehmen. „Das würde die Gespräche erheblich belasten“, so Koch.