Metro-Chef wirbt für Aufspaltung „Eine vollkommen neue Episode“

Metro-Chef Olaf Koch hat auf der Hauptversammlung für die Aufspaltung des Handelskonzerns geworben. Der Schritt soll beide künftige Unternehmen schneller, kundenorientierter und damit erfolgreicher machen.

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Die Abstimmung über die geplante Aufspaltung ist das wichtigste Thema auf der Metro-Hauptversammlung. Quelle: dpa

Düsseldorf Metro-Chef Olaf Koch hat bei den Aktionären für seine Pläne zur Aufspaltung des Konzerns in einen Lebensmittel- und einen Elektronikhändler geworben. „Heute ist ein besonderer Tag“, sagte Koch am Montag zum Auftakt der Metro-Hauptversammlung in Düsseldorf: „Wir schlagen ihnen vor, die Gesellschaft aufzuspalten und eine vollkommen neue Episode zu schaffen.“ Die beiden Unternehmensteile würden durch die Trennung besser und schneller werden, versprach der Manager. Denn für beide Gesellschaften werde es „weniger Ablenkung durch eine gemeinsame Konzernstruktur geben, die keine Synergien geboten hat.“

Erhält Koch bei der Hauptversammlung die erforderliche zwei-Drittel-Mehrheit für seine Pläne, wird der Lebensmittelhandel rund um die Großmärkte und die Supermarkt-Kette Real im Sommer abgetrennt. Auch das Immobilienvermögen der Metro wird dort gebündelt. So entsteht ein Unternehmen mit rund 37 Milliarden Euro Jahresumsatz und mehr als 150.000 Mitarbeitern in 35 Ländern. Die Anteilseigner der „alten“ Metro sollen Aktien dieser neuen Gesellschaft erhalten. Das Zuteilungsverhältnis beträgt 1:1 - für jede Metro-Stammaktie gibt es also eine Stammaktie des Lebensmittelhändlers.

Bei der bisherigen Metro verbleibt der Elektronikhändler Media-Saturn. Diese Holding firmiert künftig unter dem Namen Ceconomy und kommt auf einen Jahresumsatz von rund 22 Milliarden Euro mit 65.000 Mitarbeitern. „Sie haben dann zwei Aktien in ihrem Depot“, sagte Koch. Er will beide Teile mit der Aufspaltung schlagkräftiger machen und auf Wachstumskurs schicken. Auch seien sie dann besser für Partnerschaften und Zukäufe aufgestellt.

Den Machtkampf mit Media-Saturn-Minderheitseigner Erich Kellerhals sieht Koch ebenfalls nicht als Hürde für die Entwicklung des Elektronikhändlers. „Wir kontrollieren dieses Unternehmen“, betonte der Manager.

Koch betonte, die Strategien der beiden Unternehmen seien inzwischen „so unterschiedlich, wie sie nur seien können“. Deshalb mache es keinen Sinn, sie weiter unter einem Dach zusammenzuhalten. Hier sei die Aufspaltung der richtige Schritt. Die Zustimmung der Aktionärsversammlung zu dem seit Monaten mit großem Aufwand vorbereiteten Schritt gilt als sicher.

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