Metro Finanzaufsicht billigt Börsenzulassungsprospekt

Mit einer Aufspaltung will sich Metro für Investoren attraktiver machen. Nun hat die Finanzaufsicht den Börsenzulassungsprospekt des Lebensmittelhändlers genehmigt. Bis Mitte Juli erfolgt der Eintrag im Handelsregister.

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Die Aufteilung der bisherigen alten Metro Group erfolgt in die neue Metro AG und die Ceconomy AG. Quelle: dpa

Düsseldorf Die Metro sieht sich auf dem Weg zu ihrer Aufspaltung in zwei börsennotierte Konzerne fast am Ziel. Der Handelsriese erhielt von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) grünes Licht für seinen Prospekt zu Börsenzulassung des neuen Lebensmittelhändlers, der die Großmärkte und die Supermarktkette Real umfassen soll. Bis Mitte Juli sollen die Aktien dieser neuen Metro an der Börse notiert werden, wie das Unternehmen am Montag mitteilte.

Entstehen soll daneben die Holding Ceconomy rund um Europas größten Elektronikhändler Media-Saturn. Dessen Minderheitseigner Erich Kellerhals kündigte weiteren Widerstand an. Im Börsenprospekt, der alle juristischen Risiken der Abspaltung auflisten muss, hieß es, bei der für die Pläne zentralen Eintragung ins Handelsregister könne es Verzögerungen geben.

Metro-Chef Olaf Koch will den Konzern durch die Aufspaltung in einen Lebensmittel- und einen Elektronikhändler schlagkräftiger und für Investoren attraktiver machen. „Wir liegen in unserem ambitionierten Zeitplan weiterhin voll auf Kurs und sind nun auf der Zielgeraden“, sagte er nun.

Die Metro-Hauptversammlung hatte die Pläne bereits im Februar mit breiter Mehrheit gebilligt. Entstehen soll ein Lebensmittelhändler mit rund 37 Milliarden Euro Jahresumsatz und mehr als 150.000 Mitarbeitern in 35 Ländern. Die Anteilseigner der „alten“ Metro sollen Aktien dieser neuen Gesellschaft erhalten. Das Zuteilungsverhältnis wird 1:1 betragen - für jede Metro-Stammaktie soll es also eine Stammaktie des Lebensmittelhändlers geben. Die Großbanken BofA Merrill Lynch und J. P. Morgan sollen die neue Metro an die Börse begleiten. Im Lebensmittelgeschäft habe Metro einen „vielversprechenden Start“ ins dritte Quartal 2016/17 verzeichnet, hieß es im Börsenprospekt weiter. Das Ostergeschäft sei gut gelaufen. Die Ratingagentur Standard & Poor’s stufte die neue Metro mit BBB-/A-3 ein.

Der Elektronikhändler Media-Saturn wird dann Teil der neuen Holding Ceconomy. Diese kommt bislang auf einen Jahresumsatz von rund 22 Milliarden Euro mit 65.000 Mitarbeitern. Doch Media-Saturn-Gründer und Minderheitseigner Erich Kellerhals liefert sich seit Jahren einen erbitterten Machtkampf mit Koch und ging auch juristisch gegen die Aufspaltung vor. Einlenken will er nicht. „Wir sind unverändert der Auffassung, dass die Aufspaltungspläne in der jetzigen Form rechtswidrig sind“, sagte ein Sprecher der Familie Kellerhals. „Sollte das Registergericht die Aufspaltung eintragen, werden wir alle uns entstehenden Schadensersatzansprüche gegen sämtliche Beteiligte, insbesondere gegen den zuständigen Richter, geltend machen“, fügte er hinzu. Dem Registerrichter am Amtsgericht Düsseldorf kommt noch eine zentrale Rolle zu. Trägt er die Aufspaltung wirksam ins Unternehmensregister ein, kann Koch seine Pläne umsetzen.

Das Oberlandesgericht Düsseldorf hatte in der vergangenen Woche eine Reihe von Klagen - unter anderem von Kellerhals – aus dem Weg geräumt, die der Eintragung im Weg standen. Metro konnte sich vor dem OLG aber nicht in allen Punkten durchsetzen: Einige Feststellungsklagen gegen die Wirksamkeit des Spaltungsvertrags stehen noch im Raum. Über diese muss der für die Eintragung zuständige Richter am Amtsgericht Düsseldorf befinden. Es bestünden weiter Risiken, dass die Eintragung gar nicht oder nicht innerhalb des angestrebten Zeitraums erfolge, heißt es im Börsenprospekt.

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