Nach der Entscheidung der Aktionäre wird der Lebensmittelhandel rund um die Großmärkte und die Supermarkt-Kette Real im Sommer abgetrennt. Auch das Immobilienvermögen der Metro wird dort gebündelt. So entsteht ein Unternehmen mit rund 37 Milliarden Euro Jahresumsatz und mehr als 150.000 Mitarbeitern in 35 Ländern. Die Anteilseigner der "alten" Metro sollen Aktien dieser neuen Gesellschaft erhalten. Das Zuteilungsverhältnis beträgt 1:1 - für jede Metro-Stammaktie gibt es also eine Stammaktie des Lebensmittelhändlers.
Bei der bisherigen Metro verbleibt der Elektronikhändler Media-Saturn. Dessen Obergesellschaft firmiert künftig unter dem Namen Ceconomy und kommt auf einen Jahresumsatz von rund 22 Milliarden Euro mit 65.000 Mitarbeitern. Den Machtkampf mit Media-Saturn-Minderheitseigner Erich Kellerhals sieht Koch nicht als Hürde für die Entwicklung des Elektronikhändlers. "Wir kontrollieren dieses Unternehmen", betonte der Manager. Metro sei aber auch offen für konstruktive Lösungen mit Kellerhals. So sei in der Vergangenheit etwa eine Aufteilung von Media-Saturn diskutiert worden, eine Lösung habe sich aber nicht ergeben. Seit einiger Zeit versucht der Investor Clemens Vedder, einen Lösung zwischen beiden Seiten zu vermitteln.
Die Aufspaltung sei kein Allheilmittel, mahnte Aktionärsvertreter Elsmann. Baustellen blieben bestehen. Unklar sei etwa, wie es beim langjährigen Sorgenkind des Konzerns, der Supermarktkette Real, weitergehen solle. Diese ächzt unter dem erbitterten Wettbewerb in der Branche, Koch will investieren, um die Läden zu modernisieren. Auch sei offen, ob es bei den vom Vorstand genannten Kosten von rund 100 Millionen Euro für die Teilung bleiben werde, sagte Elsmann. Benner-Heinacher kritisierte die Vorstandsgehälter bei beiden Gesellschaften als zu hoch. Diese entsprächen eher denen von Dax-Konzernen. Doch sollten beide Konzernteile künftig im MDax notiert sein. Ceconomy-Chef Pieter Haas werde etwa bei für ihn optimaler Entwicklung rund 7,7 Millionen Euro im Jahr verdienen.