Milliardärsfamilie Reimanns suchen Geldgeber für Übernahmen

JAB steht unter anderem hinter der Kaffee-Marke Douwe Egberts und dem Senseo-System. Quelle: REUTERS

Die Industriellen-Familie Reimann will auf Einkaufstour gehen – und sammelt dafür bei Investoren Geld ein. Dabei sind offenbar Übernahmen im Kerngeschäft der Milliardärsfamilie geplant – Kaffee, Tee und Kosmetika.

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Die Mannheimer Milliardärsfamilie Reimann sammelt über ihre Beteiligungsgesellschaft JAB derzeit Geld bei Investoren für weitere Übernahmen. „Unsere Transaktionen werden immer größer, wir brauchen mehr Geld“, sagte JAB-Chef Bart Becht dem „Handelsblatt“. Dabei wolle die Holding künftig stärker mit fremden Mitteln arbeiten. An den von JAB aufgelegten Fonds seien unter anderem Staatsfonds und vermögende europäische Familien beteiligt. Interessant seien für JAB Akquisitionen im Kaffee- und Tee-Geschäft sowie bei Kosmetika.

In den vergangenen Jahren hatte die JAB Holding Milliardensummen in Zukäufe gesteckt, unter anderem in die Kaffeekonzerne D.E. Master Blenders, Peet's Coffee und Keurig Green Mountain sowie die US-Bäckereikette Panera Bread.

Seit 2015 ist JAB der weltgrößte Kaffee-Konzern, zu ihm gehören unter anderem die Marken Jacobs, Senseo und Tassimo. Die Holding ist außerdem größter Aktionär des US-Kosmetikriesen Coty mit seiner Shampoo-Marke Wella. Grundstein des Vermögens der nach Berechnungen des „Manager Magazins“ reichsten Familie Deutschlands ist der Sagrotan-Anbieter Reckitt Benckiser.

Die Geschichte von Reimann

Becht sagte der Zeitung, das Vermögen der Industriellenfamilie werde in Medienberichten mit 33 Milliarden Euro deutlich überschätzt. Die vier Erben des 1984 verstorbenen Unternehmers Albert Reimann hätten ihr Vermögen fast vollständig in der JAB Holding. „Das Eigenkapital der JAB liegt tatsächlich bei 18 Milliarden Euro.“

Die Beteiligung an dem Reinigungsmittel-Hersteller werde JAB sukzessive reduzieren, sagte Becht weiter. „Bei Reckitt Benckiser verkaufen wir immer mal kleine Aktien-Pakete – auch weil wir glauben, dass Coty weitaus interessanter ist.“ Nach Reuters-Daten hält JAB aktuell knapp sechs Prozent an Reckitt. Allerdings gebe es bei Coty nach dem Kauf von 43 Marken von Procter & Gamble, darunter Wella, vor zwei Jahren noch „Optimierungsbedarf“. „Wir haben immer gesagt: Das ist ein Fünf-Jahres-Turnaround. Das liegt an der hohen Zahl der neuen Produkte.“

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